Die letzten 10 Tage im April habe ich beruflich auf einer Dienstreise in Paris verbracht. Mein Arbeitgeber betreibt – wie auch viele andere, große Konzerne – in Europas größter Bürostadt „La Défense“ eine eigene Niederlassung, in der ich in den 10 Tagen dementsprechend beschäftigt war.
Mir persönlich sind bei Dienstreisen – insbesondere im Ausland – kurze Wege, sei es zum Flughafen oder zum Büro, wirklich wichtig. Deshalb fiel für mich die Wahl recht schnell auf das 4-Sterne Hotel Novotel Paris – La Défense. Die rund 5-10 Minuten Fußweg ins Büro und ca. 60-70 Minuten zum Flughafen (Taxi oder ÖPNV [Metro]) waren für mich im Rahmen. Der Restaspekt bei der Hotelwahl ergab sich dann aufgrund der sehr hohen und fluktuativen Übernachtungspreise in Paris.
Allgemeines
Mit Hotels der französischen AccorHotels-Gruppe haben wir, wie ihr vielleicht aus anderen Berichten wisst, bereits wirklich gute Erfahrungen sammeln können. Sei es im Luxus-Segement alá Pullman oder eben im gehobenen Business-Segment wie z.B. dem Novotel Tour Eifel in Paris zur letzten Automobilmesse „Paris Motor Show“. Im Hinterkopf haben sollte man, dass in Paris gerade zu Messezeiten die Preise für eine Übernachtung in einem soliden 4-Sterne Hotel mit Frühstück gerne schnell die 500 EUR-Schallmauer durchbrechen. Hier hilft es dann auch definitiv nicht mehr als „Blogger“ oder gar als „Presse“ aufzutreten. Angebot und Nachfrage „as usual“… Aber ich drifte wieder etwas vom eigentlichen Thema ab, denn dies hat wahrlich nichts mit der AccorHotels-Gruppe oder gar dem Novotel Paris La Défense zu tun.
Lage – Anbindung Flughafen und Generelles zum Nahverkehr in Paris
Wie eingangs beschrieben ist die Lage für Geschäftsreisende mit dem Ziel „La Défense“ wirklich erstklassig. Das Hotel befindet sich quasi in „erster Reihe“ direkt an der Seine. Also dort, wo die Bürostadt La Défense beginnt. Ein großer Vorteil ist die mögliche Sicht (abhängig vom Zimmer) auf die ganze Stadt und der quasi direkte Zugang zur Métro-Station „Esplanade de la Défense„. Ihr seid also direkt an die Linie 1 („Touristenlinie“) in die Innenstadt von Paris angebunden und in nur wenigen Minuten auf der Avenue des Champs-Élysées. In der anderen Fahrtrichtung endet die Linie 1 nach einer Station am Grande Arche, also quasi dem anderen Ende der Bürostadt. Somit sind kurze Wege garantiert. Für den Transfer vom und zum Flughafen Flughafen Paris-Charles-de-Gaulle (CDG) kauft ihr einfach das spezielle Ticket für derzeit 10 EUR oder nehmt ein Taxi für rund 55-65 EUR. Die Linien RER A und RER B bzw. die Linien 1 und RER B (je nachdem, wie weit ihr mit dem Koffer laufen wollt, da nur die Linie 1 an der Esplanade hält) sind dafür zu nutzen. Umsteigen müsst ihr unabhängig von der gewählten Variante jeweils im unterirdischen Bahnhof Châtelet – Les Halles. Eine aktuelle Métro-Karte findet ihr hier: <LINK> oder auf der Webseite der RATP.
Sofern ihr keinen Sightseeing-Marathon plant, kann ich euch von den so genannten Touristen-Tickets „Paris Visite“ nur abraten. Vom Bahnhof der La Défense z.B. kommt ihr mit einem „normalen“ Ticket für 5 EUR nach Versailles-R.D. hin und zurück! Und auch ein Einzelfahrschein in die Stadt „T+“ kostet lediglich 1,90 EUR und ein so genanntes 10’er-„Carnet“ kostet nur 14,50 EUR, was einem Einzelpreis von 1,45 EUR pro Fahrt entspricht. Während die Paris Visite-Fahrscheine von 12,85 EUR (3 Zonen) bis 26,95 EUR (5 Zonen) bepreist sind. Das muss sich also erst einmal rechnen. Wichtig ist, unabhängig vom gewählten Ticket, dass ihr die Fahrscheine immer bei euch behaltet, da ihr diese teilweise für den Ausgang aus Stationen oder beim Umsteigen benötigt.
Und als besonderer Tipp, falls ihr für längere Zeit in Paris seid:
Es gibt so genannte Navigo-Karten (personalisierte Nahverkehrskarten mit Foto) -> <LINK> (Wochen-, Monats- und Jahresweise möglich), die sich oftmals mehr rechnen.
Zimmer
Während meines Aufenthalts über 10 Nächte bewohnte ich ein relativ frisch renoviertes Executive-Zimmer im 11’ten Stockwerk mit einem atemberaubenden Blick über Paris (incl. Eifelturm, Sacré-Cœur de Montmartre und dem Arc de Triomphe de l’Étoile (Triumphbogen)).
Die Zimmer wirken gegenüber dem alten, hellen Stil der Novotel-Hotels weitaus wärmer und für meinem Geschmack einfach angenehmer. Man hat das Farbkonzept, welches aus Buche, Silber und mintgrünen Aktzenten bestand, radikal zugunsten von wärmeren erdigen Farbtönen aufgegeben. Aber entscheidet vielleicht am besten selbst… Im Artikel über das Novotel am Eifelturm findet ihr noch Fotos des „älteren“ Designs.
Auf unserem Instagram-Account habe ich euch ja bereits eine kleine Führung durch mein Zimmer gegeben. Aber auch die übrigen Fotos will ich euch an dieser Stelle natürlich nicht vorenthalten.
Das Zimmer selbst ist für Pariser Verhältnisse sogar recht groß geraten und verfügt, wie wir es aus Novotels kennen, über einen guten/leicht überdurchschnittlichen 4*-Komfort für Business-Reisende. Es besteht aus einem kleinen Flur mit ausreichend großen Schränken, einem Bad, einem separaten WC und dem Wohnraum.
Besonders toll finde ich im Executive-Zimmer die umfangreiche kostenlose Minibar, welche mit allerlei Softdrinks, Saft, Bier, Wasser und Schokolade täglich gefüllt wurde. Auch eine Nespresso Maschine mit 6 Kapseln (2 entkoffeiniert) steht zur kostenneutralen Nutzung bereit. Der obligatorische Wasserkocher für die Zubereitung von Tee fehlt natürlich auch nicht. In den Standard-Zimmern gibt es übrigens auch täglich eine Flasche Wasser umsonst. Und auch ein paar nette, kleine und unerwartete Gimmicks, wie die absolut angenehme „Aromadusche“ von Skinjay Paris oder der bereits vorhandene Bluetooth Lautsprecher, rundeten den guten soliden Ersteindruck ab.
Ansonsten gibt es alles, was man sonst so in einem Hotelzimmer dieser Kategorie erwarten würde.
Wem Infos über den toll integrierten 32″ TV (ohne deutsche Programme), die Klimaanlage, den (kostenlosen) Safe, das Telefon, Bad-Artikel und Amenities hier fehlen, der möge doch bitte kurz >HIER< schauen.
Ein großes Lob muss ich hier einmal für das Novotel Paris La Défense loswerden, denn das WLAN auf den Zimmern war überragend schnell. Und mit teilweise über 40Mbit Upload hat das Arbeiten auch im Hotelzimmer richtig Spaß gemacht. Danke dafür!
Ausblick / Eindrücke
Frühstück
Das Frühstück – hmm ja, das Frühstück…. die wichtigste Mahlzeit des Tages?
Das ist in Paris bzw. in Frankreich immer so eine spezielle Angelegenheit. Meist von vielen süßen Speisen geprägt macht auch das Novotel hier nur wenige Ausnahmen in seinem Konzept. Versteht mich nun nicht falsch, denn es gibt sowohl frisch gebratenen Speck und Würstchen oder auch das obligatorische Rührei. Aber von Brot und „ordentlichem Aufschnitt“ (Salami, Wurst, Schnittkäse) war nebst eintönigem Kochschinken leider nicht viel auszumachen. Das ist allerdings auch wirklich Geschmackssache. Mir liegt es irgendwie nicht 10 Tage lang „Süßkram“ zum Frühstück zu verspeisen. Aber das sind nun einmal die lokalen Gepflogenheiten. Hungern musste ich trotzdem nicht, denn die angebotenen Speisen waren allesamt auf einem wirklich guten geschmacklichen Level.
Frische Croissants, Kuchen, Baguette, Kaffee und Orangensaft … alles war vorhanden. Dementsprechend ist das hier vielleicht auch etwas „Meckern auf zu hohem Niveau“.
Zusammengefasst: Das Frühstück ist gut! Und für „Pariser Verhältnisse“ würde ich sagen, sogar überdurchschnittlich gut.
Service
Professioneller Service ist für mich schon lange eines der Markenzeichen von Novotel und auch immer wieder ein Grund, warum ich mich für Hotels der Kette entscheide. So auch hier. Vom Check-In, dem Service beim Frühstück, zufälligen Begegnungen mit dem Personal bis hin zum Check-Out. Durchgehend professionell und absolut freundlich.
Dies zeigt auch einmal mehr, dass das Kapital eines Hotels oftmals/immer die Mitarbeiter sind, welche herzlich dem Gast gegenüber auftreten.
Selbst als ich um 22:00 Uhr abends Probleme mit meinem Zimmersafe hatte (die Batterie war wohl leer), musste ich nach einem Telefonat mit der Rezeption keine 15 Minuten warten bis jemand vom Hotel zur Stelle war und das Problem behoben hatte.
Etwas schwierig war es manchmal jedoch morgens die eigene Zimmernummer für den Einlass zum Frühstücksbuffet mitzuteilen, da das Personal dort nicht immer der englischen Sprache mächtig war. Aber mit ein wenig „improvisiertem“ Französisch durfte man dann doch immer passieren.
Freizeit-/Fittnessbereich – Konferenzräume
Im 14. Stockwerk befindet sich nebst zwei großer Konferenzräume mit Panorama-Blick ein kleiner schmaler, aber gut ausgestatteter Fitness-Raum. Der Raum selbst ist, wie auch die Geräte, absolut gepflegt und auf einem aktuellen Stand der Technik. Allerdings hätten ein paar qm mehr dem Raum sicherlich gut getan. Aber für das schnelle Training zwischendurch ist das alles absolut in Ordnung.
Die Konferenzräume waren in meinen Augen auch gut ausgestattet und partizipieren, wie auch der Aufenthaltsbereich davor, von einem sagenhaften Blick über Paris.
Paris-Tipps in der „direkten“ Umgebung
Da ich eingangs schon so viel geschrieben habe, wie ihr von A nach B kommt und den ÖPNV am Besten nutzt, möchte ich euch noch ein paar Impressionen aus der „Umgebung“ mitgeben.
- Die La Défense, also die Bürostadt selbst, hat schon wirklich viel zu bieten. Nebst zahllosen Geschäften und dem einstig mal größten Shopping-Zentrum „Les Quatre(4) Temps“ gibt es hier für Liebhaber moderner Architektur viel zu bestaunen. Und alles sieht tageszeitabhängig anders aus. Und wer nun lediglich Beton und Glas erwartet, wird überrascht sein über die vielen kleinen grünen Inseln inmitten der hohen Türme. Auch war ich überrascht, dass bis spät in den Abend hier immer etwas los war. Die zum Teil kleinen Bars und Restaurants waren gut besucht und das nicht nur durch Touristen.
Vom tesseraktförmigen Grande Arche bzw. dessen Treppen hat man übrigens auch einen wunderbaren Blick bis hin zum Arc de Triomphe. - Südwestlich von der La Défense aus könnt ihr einige architektonische „Ausreißer“ bestaunen. In Folge der damaligen Wohnraumengpässe hat die Stadt einige Hochhäuser gebaut, die in ihrem „Stil“ wirklich einzigartig sind. (Rund und fleckig bemalt – eine Aufnahme davon ist auch im Film „Die Tribute von Panem“ zu sehen!)
- Le Jardin d’Acclimatation und Louis Vuitton Foundation in der Bois de Boulogne – Eines der vielen kleinen Naherholungsgebiete liegt in 15-Minuten fußläufig in der direkten Nähe des Hotels. Der Bois de Boulogne ist ein Wald und Park zugleich und beheimatet den kleinen „Freizeitpark“ Le Jardin d’Acclimatation und das vom Architekten Frank Gehry entworfene Gebäude der Louis Vuitton Stiftung. Hier findet man selbst am Wochenende wenig typische Touristen und man kann so richtig entspannen.
- Auch Attraktionen wie der Eifelturm, der Arc de Triomphe oder der Louvre sind dank der guten Anbindung an die Metro in unter 20 Minuten erreichbar.
- Und selbst das Schloss Versailles ist in nur ~ 40 Minuten via der Linie T2 (Versailles-R.D. für 2,50 EUR pro Strecke) sehr gut erreichbar und immer einen Ausflug wert.
Fazit
Sowohl für die gepflegte Geschäftsreise als auch für einen Sightseeing-Aufenthalt kann das Novotel Paris La Défense eine gute Wahl sein.
Ein durchaus gutes, solides 4*-Hotel mit einer – vielleicht nicht auf den ersten Blick ersichtlichen – absoluten TOP-Lage!