Wie im ersten Teil des Artikels „The Chewing Gum“: A Mayan Legacy – Sian Ka’an Community Tours versprochen, kommen wir nun zum zweiten Teil der Tour bzw. des Tages.
… nachdem wir also unser quasi „eigenes“ BIO-Kaugummi nach alter Maya-Tradition hergestellt hatten, ging es für uns nach einer kurzen Autofahrt mit unserem Guide an eine wundervolle Süßwasserlagune. Uns erwartete hier absolut kristallklares und azurblaues Wasser, wie wir es selten gesehen haben.
An einem kleinen Bootsanleger angekommen, versorgten wir unsere Haut noch einmal mit einer kleinen Portion biologisch-abbaubarer Sonnenchreme da wir den Rest des Tages sehr viel unter freiem Himmel verbringen sollten.
In vielen unserer Mexiko-Berichte habt ihr sicherlich gemerkt, dass wir oft den Vermerk in Richtung „Biologisch abbaubar/Bio degradeble“-Produkte wie Sonnencreme oder Mücken-/Mosquito Spray machen. Es ist von den meisten Veranstaltern und Parks nicht nur aus verkaufstechnischen Gründen „verboten“ andere Produkte einzusetzen, viel mehr macht es in einem solch empfindlichen Ökosystem durchaus Sinn darauf zu achten. Denn wenn man sich erst einmal darüber aufklären lässt, wie diese ganzen Süßwasser-Kreisläufe zusammenhängen und wie empfindlich die darin lebenden Tiere und Pflanzen auf z.B. die „chemische Keule“ gebräuchlicher Sonnencreme reagieren wird man schon etwas ehrfürchtig.
Nun ausreichend vor der prallen Sonne geschützt, stiegen wir mit unserem Guide auf ein kleines aber sehr gut motorisiertes Boot. Und ab ging die rasante Fahrt über zwei große kristallklare Lagunenseen. Mit dem absolut erfrischendem Wind und der Gischt im Gesicht fuhren wir also nun mit hohen Tempo über diese zwei Seen, welche durch uralte vor 2000-3000 Jahre alte, von Mayas geschaffene Kanäle verbunden sind. Sehr imposant, wie man schon vor Jahrtausenden in der Lage war, in einem Lagunengebiet voller Krokodile und Piranhas solch exakt gebauten künstlichen Wasserstraßen anzulegen.
Nach gut 20-30 Minuten kamen wir mitten im traumhaft schönen „Nirgendwo“ an einem kleinen hölzernen Bootsanleger an, welcher direkt an einer alten Maya-Ruine lag.Diese Ruine wurde, so wird es vermutet, damals als Sammelstelle für Handelsgüter genutzt. Die Mayas waren ihrer Zeit weit voraus, so gab es bereits eine Art Sozialgerechtes (Lebensmittel-)Güter-Verteilsystem. Ein gewisser Prozentsatz der Güter aus diesen Sammelstellen war für die lokale Community und ein Teil für die „Urbanen“ Städte wie z.B. Chichen Itza, Coba oder Tulum.
Neben diesen absolut interessanten Infos zum Gebiet und der Ruine folgte zugleich das Highlight des Tages.
Wir wurden mit einer Schwimmweste ausgerüstet und durften in der Lagune schwimmen bzw. uns einfach treiben lassen.
Nachdem wir ins erfrischende, klare Nass gesprungen waren merkten wir rasch, wie extrem diese Strömung,… …ja richtig gelesen STRÖMUNG ist. So war es uns selbst mit voller Kraft und „Schwimmkunst“ nicht möglich dagegen anzuschwimmen. Ein erstmal vielleicht etwas mulmiges Gefühl so ganz „alleine“ in einem Kanal umgeben von Mangroven mitsamt heimischer Krokodile. Man erklärte uns zwar netterweise noch was wir in dem unwahrscheinlichen Fall machen sollen, falls wir auf ein Exemplar dieser Reptilien treffen (Nicht bewegen), aber das war dann doch nicht der erhoffte beruhigende Balsam für die Nerven.
Diese Strömung hat ihren Ursprung übrigens daher, dass diese Lagunen und Kanäle weiter aus der Landesmitte durch diverse Unterwasserflüsse und Cenoten wie z.B. den Rio Sacreto gespeist werden. Das Süßwasser sucht sich durch ein natürliches Gefälle bedingt den Weg ins Meer.
Aber mal ehrlich gesagt, man würde eine solche Tour nicht den Touristen anbieten, wenn diese nicht absolut sicher wäre. Dieser Aspekt beruhigte uns dann wohl am meisten und nach 2-3 Minuten und bereits 30-50 zurückgelegten Metern im Kanal fingen wir an es zu genießen. Wenn man sich auf die Schwimmweste setzt und sich etwas zurücklehnt überkommt einen ein absolut faszinierendes Gefühl. Es hat etwas von Schwerelosigkeit gepaart mit dem Genuss sich einfach treiben lassen zu können. Nicht umsonst bewirbt Sian Ka’an Community Tours diesen Teil der Tour mit „float in ecstasy”. Im Nachhinein eine absolut passende Beschreibung. Wir haben uns selten so harmonisch und vertraut mit der Natur verbunden gefühlt. Eine definitive „Pflicht-Erfahrung“ falls es für euch mal nach Mexiko gehen sollte.
Nach gut 30 Minuten und rund einem Kilometer „float in ecstasy“ kamen wir an einem weiteren Anleger an, wo wir dann leider schon aus dem Wasser mussten. Die folgenden gefühlten 1-2km legten wir auf einem Holzsteg über der Lagune in der prallen Sonne zurück. Dies hatte allerdings den Vorteil, dass, als wir am Bootsanleger wieder angekommen waren, wir absolut trocken waren und ohne Probleme wieder unsere Normale Kleidung anziehen konnten.Also noch einmal die 20-30 Minuten Erfrischung im Boot genießen und ab ging es zum dritten Highlight dieses Tages. Diesmal eines der kulinarischen Art, denn es gab endlich mal authentisches Essen. Die Mexikanische Küche bzw. eher die so genannte Tex-Mex-Küche ala Chilli-Con-Carne kennen wir wohl alle. Doch das Gericht z.B. ist alles andere als Mexikanisch, denn es wurde in den USA unter Nord-Mexikanischem Einfluss entwickelt. Deswegen auch Tex-Mex.
Wir bekamen unsere wohl erste wirklich authentische Maya-Küchen-Mahlzeit bestehend aus gut gewürzten Hähnchengeschnetzeltem, Reis, Tortillas, Limetten, Bohnenmus aus schwarzen Bohnen und ein paar Nachos. Wahrlich kein Hochglanzessen aber eben einfach, authentisch und wirklich wohlschmeckend. Dazu gereicht wurde wahlweise Wasser oder absolut leckerer Hibiskus-Tee.
Den Hunger und Durst gestillt verabschiedeten wir uns noch bei unserem Guide und der absolut unvergessliche Tag mitsamt den tollsten Erlebnissen ging leider schon zu ende.
Fazit:
Einfach nur WOW! Was soll man da sonst noch zu sagen, ein Tag wie er kaum hätte besser sein können. Spiel, Spaß, Spannung, Wissen und gutes Essen, was will man mehr.
Dementsprechend ebenfalls ein wirkliches „Must-Do“ für eure Mexiko-Reise. Das solltet ihr wirklich nicht verpassen. Falls wir nochmal die Gelegenheit erhalten uns Mexiko anzuschauen werden wir hier zu 100% nochmals einen Zwischenstopp einlegen.
Mit freundlicher Unterstützung durch das Tourism Board Mexico – Cozumel & Riviera Maya