Betancuria, der schönste Ort Fuerteventuras – so zumindest wird die ehemalige Inselmetropole Fuerteventuras in vielen Reiseführern und Ausflugsbeschreibungen angepriesen. Sehr touristisch geprägt durchlaufen täglich viele Menschen die engen Gassen der wiederaufgebauten und unter Denkmalschutz stehenden Stadt (Link). Für uns war Betancuria nur Start- und Endpunkt unserer zweiten Wanderung auf Fuerteventura.
Rundwanderung von Betancuria zum Berg „Moro de Tegtuno“ und zum Aussichtspunkt „Morro Velosa“
Länge: 7,05 km
Höhenprofil: 390 m bis 673 m (Höhendifferenz 283 m)
Dauer: Wir haben drei Stunden gebraucht, lt. GPS-Gerät haben wir davon jedoch eine Stunde im Stand (hauptsächlich für Fotografierpausen) verbracht.
Wegbeschaffenheit: Direkt in Betancuria geteerte Wege, außerhalb kieselige, sandige Wege. Die ersten zwei km auf dem Fernwanderweg GR 131 (Link) aufwendig gestaltet mit Randbegrenzung aus Steinen. Abstieg vom Aussichtspunkt aus teilweise nicht als Weg erkennbar.
Zeitpunkt unserer Wanderung: Dezember
Startpunkt der Wanderung ist ein kostenloser Parkplatz (Link) im Süden von Betancuria (übrigens auch gut für touristische Ausflüge nach Betancuria nutzbar, da im Norden des Parkplatzes ein kleiner Weg direkt in die Innenstadt von Betancuria führt!).
Wir haben uns an dieser Stelle noch einmal bei einem wartenden Ausflugstourenbusfahrer erkundigt, ob wir auf dem Parkplatz tatsächlich kostenlos stehen können – das vorhandene Tourismusinfohäuschen war im Dezember nämlich nicht besetzt.
Vom Parkplatz aus geht es dann ein paar Schritte auf der Straße „Calle Roberto Roldán“ entlang, ehe es auf dem rechts abzweigenden, geteerten Weg „Calle San Buenaventura“ bereits bergauf geht. Am Ende des Weges beginnt der Pfad „Camino la Cuesta de Antigua“, der sich knapp 1,5 km den Hang hinauf schlängelt und bis zum Pass „Degollada de Marrubio“ führt. Da dieser Pfad Teil des Fernwanderweges GR 131 (Link) ist, ist er aufwendig gestaltet mit steinernen Randbegrenzungen und verschiedenen Kakteenarten, die den Wegesrand säumen.
Auf der gesamten Wanderung hat man übrigens immer wieder tolle Ausblicke auf Betancuria, Antigua, die umliegenden Hügel und das Wolkenspiel, das die Landschaft fortwährend in andere Farben taucht – einfach einmal stehen bleiben und den Blick schweifen lassen lohnt sich auf dieser Strecke zu jeder Zeit!
Den Pass „Degollada de Marrubio“ markiert eine Schutzhütte / ein Rastplatz mit Bänken („Área de Descanso“), an dem eine Pause eingelegt werden kann. Zudem zweigen sich hier Wanderwege in die verbleibenden drei Himmelsrichtungen ab. Südlich würde es weiter auf dem Fernwanderweg GR 131 gehen, östlich schlängelt sich ein serpentinenartiger Pfad hinab bis nach Antigua.
Wir folgen dem nördlichen Pfad, der zunächst ein kurzes Stück bergab verläuft, ehe er mit anziehender Steigung auf den Gipfel des „Moro de Tegtuno“ (658 m) führt. Der Weg ist hier nicht mehr mit aufwendigen Randmarkierungen verziert, aber trotzdem noch als Wanderweg zu erkennen. Vom „Moro de Tegtuno“ kann man das höchste Ziel des heutigen Tages, den Aussichtspunkt „Mirador Morro Velosa“, dann auch schon erblicken.
Das Etappenziel vor Augen geht es zunächst erst einmal wieder bergab bis auf 586 m. In dieser Senke dann eine Überraschung (zumindest bei unserer Wanderung im Dezember) – anstelle der üblichen sandigen Bodenfarbe ein kleiner Streifen, der mit leuchtend grünen Gräsern übersäht ist. Ein wunderschöner Kontrast in der sonst eher kargen Landschaft!
Nach der Senke geht es nur noch steil bergauf. Einen weiteren Zwischenschritt markiert ein Steingebäude, an dem es auf dem Rückweg auf einem anderen Pfad wieder zurück nach Betancuria geht. Zunächst geht es jedoch weiter Richtung Aussichtspunkt. Gerade die letzten Meter zum Aussichtspunkt sind sehr steil und aufgrund der kieseligen Bodenbeschaffenheit auch rutschig.
Während man auf den letzten Metern des Aufstiegs die ganze Zeit das sandfarbene Steingebäude vor Augen hat, führt einen der Weg auf den Parkplatz vor dem Aussichtspunktsgelände. Strahlend weiße Mauern umgeben den Aussichtspunkt, durchbrochen von einem backsteinfarbenen Torbogen. Das sandsteinfarbene Gebäude beherbergt übrigens eine Ausstellung über die geologische Geschichte Fuerteventuras und ein Café (Link). Auf 670 m Höhe hat man einen weitreichenden Ausblick über die Insel.
Da wir diesen Ausblick jedoch schon die ganze Wanderung über genießen konnten und zudem durch unsere zahlreichen Fuerteventura Aufenthalte schon etliche Male (bis dato nur mit dem Auto) an diesem Aussichtspunkt waren, haben wir hier nur einen kurzen Fotostopp eingelegt. Der kräftig wehende und für Gänsehaut sorgende Wind mag diese Entscheidung aber auch mit beeinflusst haben.
Zurück geht es zunächst auf den Parkplatz und dann ein Stück die geteerte Zufahrtsstraße entlang, ehe eine Lücke in der Leitplanke auf einem sandigen Pfad den Hang hinab zurück zu dem Steinhaus führt, das schon auf dem Hinweg passiert wurde. Vor dem Steinhaus zweigt ein Pfad leicht rechts ab, der für den Rückweg eingeschlagen werden muss.
Wir hatten an dieser Stelle des Öfteren unsere Zweifel, ob wir tatsächlich auf dem richtigen Weg sind, da der Pfad kein eindeutiger Wanderweg ist, sondern eher ein unscheinbarer Trampelpfad, der sich zwischen zwei Berghängen seinen Weg sucht. Dazu ist der Untergrund sehr kieselig und geröllig, was bei unvorsichtigem Schritt zur Rutschpartie führen kann.
Der Blick in die Ferne mit einem irgendwann sichtbareren Weg und Betancuria sowie der in der Karte unseres GPS-Gerätes eingezeichnete Pfad ließen unsere Zweifel dann jedoch irgendwann verschwinden.
Fast einen Kilometer geht es, vorbei an Steinen, trockenen Flechten und einem leerstehenden Haus, so den Hang hinab, bis der Weg auf der geteerten Straße „Calle Presidente Hormiga“ endet, die von Norden aus nach Betancuria hineinführt. Je näher man dem Stadtzentrum Betancurias kommt, desto aufwendiger gestaltet werden die Häuserfassaden und Randgestaltungen – Straßenlaternen mit Kronenumrandung, verschiedene Pflanzenarten, Steinmauern und leuchtend weiße Fassaden.
Von der „Calle Presidente Hormiga“ geht es für ein paar Schritte auf die einspurige Hauptstraße „Calle Roberto Roldán“, ehe man rechts auf die gepflasterte Straße „Calle Alcalde Carmelo Silvera“ abbiegt. Nach der Überquerung einer kleinen Brücke kann man links hinter dem Kirchenkunstmuseum „Museo de Arte Sacro“ (Link) einem schmalen Weg folgen, der zurück zum Ausgangsort, dem Parkplatz, führt.
Fazit
Eine großartige Wanderung mit atemberaubend schönen Ausblicken auf die landschaftliche Vielfalt Fuerteventuras!
Falls ihr die Strecke nachwandern möchtet, könnt ihr unseren aufgezeichneten Track hier z.B. als GPX-Track herunterladen. Für die Durchführung der Wanderung empfehlen wir in jedem Fall festes Schuhwerk, da der Boden teilweise sehr kieselig und dadurch rutschig ist.
„Werbehinweis“:
Die Berichterstattung zu dieser Wanderung ist unbezahlt und unbeauftragt.
Die Wanderung wurde aus rein persönlichem Antrieb unternommen. Sämtliche Ausrüstungsgegenstände (z.B. Wanderausrüstung, Klamotten, Kamera, etc.) wurden selbst gekauft, für erkennbare Marken und/oder Produkte in diesem Artikel bekommen wir keine Vergütung.
Sollte es sich bei einem Artikel um bezahlte Werbung handeln, kennzeichnen wir dieses deutlich am Anfang des Textes, sodass ihr auf den ersten Blick erkennt, ob es sich um beeinflusste/vorgegebene Inhalte (Advertorials) handelt oder nicht.
Fuerteventura ist einfach der Wahnsinn. Diese wilde Kargheit finde ich super spannend. Besonders in einem sonst so komfortablen Reiseland. 🙂 Danke für die Impressionen!