(Werbung für Tamron) Gerne möchte ich euch heute einmal ein Reisezoom Objektiv von Tamron vorstellen, welches ich auf meiner letzten Reise nach Malta intensiv genutzt habe. Um gleich allen Kritikern den Wind aus den Segeln zu nehmen. Ja, ich weiß, dass ein Reisezoom ein Kompromiss ist und nicht immer die beste Bildqualität bietet. Ja, ich weiß, dass man seinen Fuß als Zoom benutzen kann. Und ja, ich weiß auch, dass ihr vielleicht denkt, nur weil ich von Tamron unterstützt wurde, schreibe ich jetzt eine Lobeshymne auf das Objektiv.
Aber jeder, der mich und uns kennt, wird wissen, dass wir unsere Berichte neutral und objektiv schreiben und uns gerne mal auf ein Abenteuer einlassen. Ganz klar bin ich eher der Nutzer von Festbrennweiten, lichtstarken Objektiven und dem besten Equipment, was der Markt zu bieten hat.
Aber ganz ehrlich, braucht IHR das wirklich? Wiegen die Nachteile eines Reisezooms wirklich so schwer, als dass man die ganzen Vorteile außer Acht lassen sollte? Gerne will ich in diesem Zusammenhang mit ein paar Mythen und Halbweisheiten aufräumen, die in Zeiten digitaler Bildbearbeitung nicht mehr wirklich ins Gewicht fallen.
Aber fangen wir mit dem Ersteindruck an. Das Objektiv macht insgesamt einen qualitativ hochwertigen Eindruck, auch wenn das Gehäuse „nur“ aus Kunststoff besteht. Aber ist Kunststoff wirklich schlecht? Nein. Zudem bietet es den Vorteil, dass das Objektiv weniger schwer und mit 710 Gramm vergleichsweise leicht ist.
Am Objektiv selbst findet ihr einen Ring zum manuellen Fokussieren sowie einen Ring zur Änderung der Brennweite bzw. des Zooms. Gezoomt selbst wird außerhalb des Gehäuses. Soll heißen, der Tubus fährt aus. Somit solltet ihr gerade bei staubiger/sandiger oder feuchter Luft/Umgebung aufpassen, dass ihr beim Zoomen keine Partikel ins Objektiv zieht. Aber das ist mir selbst schon bei L-Linsen von Canon passiert.
Weiterhin befindet sich ein Lock Schalter am Gehäuse, mit welchem sich das Objektiv auf kleinster Brennweite fixieren lässt, damit es nicht einfach ausfährt, wenn man die Kamera bspw. an einem Schultergurt trägt. Gewünscht hätte ich mir, dass man die Arretierung zumindest bei einigen Brennweiten hätte nutzen können bzw. dass es für Standardbrennweiten einfach eine Einrastung gibt und nicht nur die Beschriftung.
Des Weiten gibt es noch einen Schalter für den Wechsel zwischen manuellem und automatischem Fokus und einen für das Ab-/Anschalten der Bildstabilisierung.
Der Autofokus funktioniert insgesamt sehr präzise, ist aber von der Schnelligkeit her nicht mit einer Festbrennweite oder einem „Premiumzoom“ zu vergleichen. Wessen Hobby also die Sportfotografie ist, dem würde ich es nicht unbedingt empfehlen. Auch frischgebackenen Vätern wie mir nicht unbedingt, denn oft kommt es auf jede Millisekunde an, weshalb ich die meisten Fotos mittlerweile tatsächlich mit meinem iPhone X mache.
Die Bildstabilisierung funktioniert gut und ist gerade bei langen Brennweiten sehr hilfreich. Alle Fotos wurden aus der Hand geschossen und keines war verwackelt. Voraussetzung hierfür ist aber auch ein fester Stand und keine Bewegung. Gefühlt, passt das aber alles zu einem Reisezoom, denn dort sind diese Nachteile in den meisten Fällen unerheblich.
Ich schreibe hier schon die ganze Zeit, dabei habe ich aber noch gar nichts zu den technischen Details verloren. Die Killer-Kennziffer dieses Objektives ist einfach die Brennweite von 18-400mm. Getestet haben wir das Objektiv an einer APC-Kamera, einer Canon EOS 80D. Durch den Cropfaktor von 1,6 ergibt sich somit ein Bildwinkel von 28-600mm.
Während 600mm definitiv reichen, um auch sehr weite Objekte nah ranzuholen, sind mir persönlich 28mm im Weitwinkel etwas zu wenig, da ich oft Innenräume in Hotels und Landschaften fotografiere. Da ist mir dann ein Ultra-Weitwinkel-Objektiv lieber. Aber es geht ja hier um einen Allrounder, ein Reiseobjektiv und da sind 28mm definitiv ein verdammt guter Wert. Alles andere wäre zu speziell.
Wie dem auch sei. Würde ich dies mit den „normalen“ Zoomlinsen bspw. von Canon abbilden wollen, bräuchte ich ein EF-S 18-135mm f/3.5-5.6 IS STM und ein EF 100-400mm f/4.5-5.6L IS II USM. Damit läge ich dann auch bei dem 3-4-fachen Preis des Tamrons, bei rein objektiv gesehen auch kaum besseren Daten. Die Offenblende ist beim Tamron ebenfalls 3,5 nur im Telebereich liegt die Blende mit 6,3 etwas höher.
Aber auch dieser minimale Nachteil ist zu verschmerzen und kommt teilweise nur im Dunkeln zum Tragen. Moderne Kameras gleichen dies durch höhere ISO Werte sehr gut aus. Und auch in Adobe Lightroom lässt sich noch einiges rausholen.
Mit Festbrennweiten stelle ich hier keinen Vergleich mehr an, denn dann würden wir schon in diesem Brennweitenbereich über die Investition eines Kleinwagens sprechen. Da reden wir dann alleine für ein 400mm Objektiv von mindestens 1.000 Euro und einem Gewicht von 1.250 Gramm.
Zusammenfassend lässt sich an dieser Stelle schone einmal rein objektiv sagen: Das Objektiv ist klein, kompakt, leicht, bietet einen riesigen Brennweitenbereich und das zu einem schmalen Preis von aktuell rund 630 Euro.
Zum Handling habe ich bereits ein paar Worte verloren. Ergänzend muss ich noch hinzufügen, dass, es mit der Canon EOS 80D sehr gut harmoniert. Denn das Gewicht von Body und Objektiv ist mit 730 zu 710 Gramm sehr ausgeglichen und die gesamte Kombi liegt sehr gut in der Hand.
Weiterhin muss ich sagen, dass mir der weite Brennweitenbereich sehr gut gefallen hat und meine, zugegebener Maßen, anfängliche Skepsis, schnell gewichen ist. Denn auch ich bin normalerweise eher der Auffassung, dass man sich zum Zoomen ja auch ein wenig bewegen kann. Aber nicht immer ist das möglich. Insbesondere auch die Bildreihe der Kirche in Marsaxlokk zeigt dies. So konnte ich von unten sehr viele Details fotografieren, die mir sonst vorenthalten geblieben wären. Also es muss nicht immer ein weit entferntes Objekt sein, welches ich fotografieren möchte, sondern es können auch Detailaufnahmen des Objektes sein, vor dem ich mich gerade befinde.
Oft geben tatsächlich auch die klimatischen Bedingungen es nicht her weit entfernte Objekte zu fotografieren. Jeder kennt das Flimmern in der Luft, wenn die Sonne mal wieder brennt, so wie in diesen Tagen auch in Deutschland. Dieses Flimmern werdet ihr zwangsweise auch auf den Bildern sehen. Genauso wie leichter Nebel, Dunst, oder allgemein die Luftverschmutzung. Es muss wirklich klare Luft sein, damit solche Aufnahmen möglich sind. Ihr findet hier auch Beispiele, wo das gelungen ist, aber auch Beispiele, bei denen es eben nicht so gut gelungen ist. Aber es gibt auch immer noch Lightroom und die Dunst-Korrektur, welche auch aus nicht so guten Verhältnissen ein durchaus gutes Ergebnis zaubert.
Als letzte technische Details seien noch der maximale Abbildungsmaßstab von 1:2,9 und die Naheinstellgrenze von 45 Zentimetern erwähnt.
Kommen wir nun zum Ende aber zum entscheidenden Punkt, der Bildqualität. Auch ich war eingangs skeptisch, ob mir die Bildqualität des Objektivs genügen würde. Aber wir müssen fair sein. Es handelt sich hierbei um ein Reisezoom, welches wir nicht mit einer Festbrennweite vergleichen sollten. Und für ein Reisezoom hat es eine wirklich gute Abbildungsqualität. Natürlich muss man Abstriche machen, aber viele von diesen Abstrichen lassen sich auch mit modernen Bildbearbeitungsprogrammen korrigieren.
So lässt sich z. B. über die Profilkorrektur in Lightroom die Verzeichnung und die Vignette entfernen sowie mit einem zweiten Klick auch die chromatischen Aberrationen.
Bezüglich der reinen Bildschärfe kann man mit dem Tamron 18-400mm F/3.5-6.3 Di II VC HLD auch sehr zufrieden sein, gerade wenn man es unter dem Aspekt Reisezoom bewertet. Es hat sicherlich minimale Schwächen und wird zum Rand hin etwas unschärfer, aber es „stört“ nicht wirklich und fällt auch nur unter der Bildschirmlupe auf. Zudem lässt sich auch hier in Lightroom noch sehr gut nachschärfen.
Bewertete man das Tamron 18-400mm F/3.5-6.3 Di II VC HLD (bei Amazon kaufen)im Rahmen seiner Produktplatzierung kann man nur ein wahres Lob aussprechen, denn das Objektiv bietet mit seiner Brennweite eigentlich fast alles, was man auf Reisen benötigt. Ob ein Städtetrip oder eine Safari. Mit dem Objektiv habt ihr auf jeden Fall immer die richtige Brennweite dabei.
Wie bereits mehrfach gesagt, ist das Objektiv für kein Extrem (Portrait, Landschaft, Makro, Sport, People, Street, Architektur, Safari, etc…) perfekt, aber es ist ein solider und zuverlässiger Begleiter für fast alle fotografischen Anforderungen auf einer Reise. Zudem ist es kompakt und leicht und man erspart sich nerviges wechseln von Objektiven und der Entscheidung, welches Objektiv man mitnimmt. Denn meistens hat man gerade das nicht dabei, was man benötigt. Das kann einem mit dem Tamron nicht passieren.