Radisson Blu Conference & Airport Hotel – Istanbul – Test / Erfahrungsbericht

Als wir einen Termin im Flughafen von Istanbul (IST) wahrnehmen sollten und da die Stadt für ihre vielenStaus berühmt und berüchtigt ist, haben wir uns entschlossen in einem Hotel in direkter Flughafen nähe einzukehren. Unsere Wahl fiel dabei, aufgrund von bereits positiven Erfahrungen mit der Hotelkette, auf das Radisson BLU Conference & Airport Hotel Istanbul.

Positiv ist, dass das Hotel ein kostenfreies Airport-Shuttle anbietet, was für viele Gäste sicherlich ein gutes Argument ist das Hotel zu wählen.

Bei dem Hotel selbst handelt es sich um ein wirklich hübsch gestaltetes 5-Sterne (5*) Business- und Konferenz-Hotel. Direkt hinter dem Eingang, welcher permanent von Wachpersonal mitsamt Metalldetektor gesichert wird, fühlt man sich direkt willkommen. Selten haben wir eine Lobby eines Businesshotels so spannend, schön und einladend gestaltet gesehen.

Nach einer gewissen Freude über den wirklich guten ersten Eindruck verflog diese zugleich recht schnell, denn der Check-in lief hochgradig unpersönlich und turbulent chaotisch ab. Der Eindruck vom Check-in wurde damit komplettiert, dass man unsere Zimmerschlüssel vertauschte aber dazu gleich mehr…

Auf dem Zimmer angekommen ereilte uns auch gleich die nächste Überraschung, welche unsere Gemüter weiter erhitzte… und zwar im wahrsten Sinne des Wortes. Zwar war es draußen mit gut 4-5°C für Istanbul recht kühl aber deswegen muss man das Zimmer ja nicht gleich mit sommerlichen 25°C dem Gast gegenüber präsentieren. Also eilten wir, jeder in seinem Zimmer, zum Fenster welches eine Sicht in einen tristen Innenhof bereithielt, um zumindest für etwas Abkühlung und Frischluft zu sorgen. Doch leider mussten wir feststellen, dass man keinerlei Fenster öffnen konnte. Die Fensterbeschläge fehlten komplett. Also auf zum Bedienteil der Klimaanlage. Um rasch eine angenehme Temperatur zu erhalten stellten wir das digitale Thermostat auf angenehme 19°C ein, doch daraufhin hat sich leider auch nichts verändert.

Die Klimaanlage läuft im ganzen Haus im Modus „Heizen only“… na schöne Bescherung. Auch eine Zumischung von frischer, kühler Außenluft erfolgte nicht, außer man lies die Zimmertür auf.

Nur gut, dass es pro Tag eine 0,5l Flasche stilles Tafelwasser pro Zimmer als kostenfreie Annehmlichkeit des Hauses gab. Nun wissen wir definitiv auch wofür.

Nachdem wir dann, aufgrund des recht guten und kostenfreien W-LAN-Zugangs, herausgefunden hatten, dass wir jeweils die Zimmerkarten des anderen bekommen hatten, waren wir dann auch endlich angekommen. (Der W-LAN-Zugang erfolgt über den Nachnamen und die dazugehörige Zimmernummer)

Die Zimmer selbst sind zwar recht dunkel gestaltet aber optisch durchaus ansprechend. Die verwendeten Materialien sind hochwertig und die Möbelstücke waren wenig abgenutzt.

Leider funktionierte aber z.B. in Timos Zimmer die Leselampe vom Bett nicht mehr.

Das Bad ist zweckmäßig mit einer recht schwer zugänglichen Duschwanne aber einem schönen Waschtisch ausgestattet. Leider gab es auch hier einige Komfortmängel, denn die Temperatur des Duschwassers, welche man über einen Einhebelmischer einstellte, war wenig konstant und in den Morgenstunden fehlte es auch teilweise generell an Wasserdruck.

Am ersten Abend testeten wir dann auch gleich, was die Bar des Hotels zu bieten hat. Und können euch vorab sagen… außer wirklich gesalzenen Preisen wie z.B. umgerechnet 5 EUR für eine 0,33l Cola und Cocktails für über 10 EUR recht wenig. Als wir uns dann doch einen Mojito bestellen wollten wurde die Bestellung abgelehnt, da man leider keine Minze mehr im Haus hat.

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Das bestellte Essen in Form von Hamburgern incl. Pommes in der Mandarin Bar begrüßte uns mit Kulinarik auf grenzwertigstem Niveau. Die Pommes waren absolut fettig und labberig. Der Burger selbst wurde auf kalten Brötchen serviert… viel mehr muss man dazu dann nicht mehr sagen. Wir haben das Gericht gewählt, da  kein wirklich authentisches Türkisches Gericht an der Bar auf der Karte zu finden war und man mit Hamburgern und Pommes der Erfahrung nach immer etwas gut Essbares erhält.

Wir waren uns nach dem Essen nicht sonderlich sicher ob wir uns nun gestärkt oder einfach nur schlecht fühlen sollten aber irgendetwas mussten wir ja essen.

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Vor dem Hintergrund gleich bei kuschelig warmen 25°C auf dem Zimmer schlafen zu müssen verließen wir das Hotel am späten Abend und begaben uns direkt auf die Suche nach einem kleinen Supermarkt oder ähnlichem, um noch etwas Trinkbares für die Nacht zu erwerben.

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Da das Hotel quasi direkt an einer 4-spurigen Schnellstraße lag war es jedoch zu Fuß nicht wirklich ein Vergnügen dort herumzulaufen. Nach gut 20 Minuten quer durch die nicht gerade schönsten Gassen Istanbuls haben wir noch einen kleinen geöffnetes Kiosk gefunden, wo uns eine alte türkische Dame begrüßte. Mit etwas Hand-Fuß-Kommunikation haben wir dann 2 Liter Limonade für ca. 1,80 € erstanden. Absolut dankbar verließen wir ihren kleinen Laden und machten uns wieder auf ins Hotel und verabredeten uns für den nächsten Morgen um 7 Uhr zum Frühstück, mit dem das Hotel extra wirbt („Super Breakfast“).

Nun leider zum nächsten Kritikpunkt, denn die Betten waren eine reine Zumutung. Unsere beiden gut 2x2m großen King-Size-Betten waren steinhart und der Federweg begrenzte sich auf 1-3cm. Wenngleich man auch hier von keiner wirklichen Federung sprechen kann sondern nur gefühlt von einer dünnen Schaumstoffmatte bzw. „Matratzenschoner“. Für Seitenschläfer also absolut ungeeignet und generell recht unbequem. Wir haben zwar auch eine absolute Abneigung gegen diese amerikanischen „Federweich-Betten“ in denen man versinkt, aber das hier ist eine absolute Frechheit. Die Nacht hat man dann doch irgendwie überstanden, wenn auch mit ein wenig Rückenschmerzen. Doch das Bett war nicht der einzige Störfaktor in dieser und den weiteren Nächten.

Störfaktor Nummer 2 war der Lärm, denn wer kann es erahnen… durch den stetigen Verkehr auf den Gängen, den Fluglärm und mangels ausreichender Schallisolierung war es recht laut auf den Zimmern. (Das Hotel befindet sich quasi direkt hinter dem Ende der Startbahn) Naja, wenigstens hier hat das Hotel freundlicherweise mitgedacht und im Zimmerschrank lagen Ohrstöpsel mit einem netten Schreiben parrat. Aber lest selbst:

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Voller Vorfreude auf das extra beworbene und so genannte „Super Breakfast“ gingen wir früh am Morgen um 7 in das hoteleigene Olivos Restaurant im 1OG. Nachdem man kurz unsere Zimmernummern checkte überließ man uns uns selbst. Eine Begleitung an einen Tisch erfolgte nicht und auch nachdem wir uns an einen Tisch gesetzt hatten war von Bedienung keine Spur.

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Das Buffet selbst ist von der Auswahl her wirklich okay, jedoch fielen wir beim Konsum fast all unserer gewählten Speisen in ein tiefes qualitatives Loch. Angefangen beim Orangensaft, welcher seinen Namen nicht verdiente (Wasser mit Geschmack und pseudo Fruchtfleisch), dem Smoothie (ohne Inhaltsangabe), welcher einfach nur bitter und sauer schmeckte über das frische Rührei, welches nicht sonderlich frisch war bis hin zur fehlenden obligatorischen Nuss-Nougat-Creme. Einzig wirklich gut waren die Süßspeisen und das Gebäck. Nachdem wir übrigens gut 50% unserer Auswahl verspeist hatten kam auch mal eine Servicekraft vorbei und fragte uns ob wir Kaffee möchten. Naja besser spät als nie denkt man sich hier wohl.

Am folgenden Tag übrigens ließen wir das Frühstück bewusst aus und genossen die Speisen in der Istanbul-Lounge der Turkish Airlines, aber dazu mehr im gesonderten Bericht.

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Am zweiten Abend übrigens leistete sich das Hotel etwas, was wir in noch keinem Hotel zuvor erleben mussten, das Zimmer von Timo wurde scheinbar doppelt vergeben! , sodass er am späten Abend von einem asiatischem Pärchen im Zimmer überrascht wurde, welches auf das Zimmer kodierte Zimmerkarten besaß. Nicht auszumalen was passiert wäre, wenn er nicht anwesend gewesen wäre? Denn man lässt dann doch den einen oder anderen Wertgegenstand mal offen im Zimmer liegen. Den Privatsphären-Aspekt mal außen vor gelassen!

Aber so etwas geht gar nicht. Und die absolute Frechheit ist dann auch noch, dass für solch ein Missgeschick keinerlei Entschuldigung seitens des Hotels erfolgte. Aber auch wenn ihr denkt, dass ist nun alles … weit gefehlt.

Am Abend vor dem Abflug gingen auf einmal Timos Zimmerkarten nicht. Also auf zur Rezeption. Dort kodierte man ohne Identitätsnachweis die beiden Zimmer-Karten einfach auf das genannte Zimmer mit Namen neu. Wie bitte kann man so stümperhaft und unvorsichtig mit seinen Kunden umgehen?! Zumal die Zimmerkarten auf Camillo eigentlich kodiert waren, da die Karten ja, wie bereits beschrieben, vertauscht wurden.

Die Begründung, warum die Karten nicht mehr funktionierten, war leider ebenso lachhaft wie unglaubwürdig, denn obwohl die Karten getrennt aufbewahrt wurden, war Timos iPhone schuld daran, dass diese nicht mehr funktionierten.

Um nach dem ganzen Stress dann doch etwas abzuschalten entschieden wir uns den Spa-Bereich des 5-Stene Radisson Blu Hotels aufzusuchen und ein wenig Zeit beim Relaxen im Dampfbad und der Sauna zu verbringen.

Auf den Fotos im Internet sieht der ganze Bereich wirklich ansehnlich aus und ein kleines Quäntchen Hoffnung darauf, dass wenigstens hier die Qualität stimmt hatten wir dann doch noch. Wir mussten jedoch auch hier schnell feststellen: Die Erwartungshaltung war dann doch leider aufgrund der schönen Werbebilder viel zu hoch angesetzt. Der Spa-Bereich des Hotels befindet sich in einem öffentlichen Fitnesscenter in dem nicht nur die Hotelgäste Zutritt haben. Angekommen an der Rezeption überreichte man uns 2 kleine Mini-Schlösser für den Spint und zeigte uns kurz wo wir ums umziehen können. Doch zugleich wollte man uns für gute 7 EUR Badekappen für den Pool verkaufen, denn ohne diese dürften wir nicht schwimmen. Naja was solls,… wir wollten eh nur das Dampfbad und die Sauna nutzen. Schnell merkten wir, dass wir uns hier in einem sanierungsbedürftigem „Keller-Spa“ befanden. Sodass wir nach gut 15 Minuten im mit Schimmel gesegnetem Dampfbad auch schon wieder unsere Zimmer aufsuchten. Ob das alles so gesund ist… geschweige denn, dass man sich traut das alles hier in einem 5-Sterne Hotel anzubieten ? Ganz davon abgeshen waren auch Bademändel Mangelware.

Fazit:

Generell waren wir dann doch recht froh, dass wir wenig Zeit im Hotel verbringen mussten und das will schon was heißen. Zwar ist einiges im Bericht ohne Zweifel auch Meckern auf einem hohen Niveau, aber was ein 5*-Business-Hotel in unseren Augen bieten sollte wurde hier leider weit verfehlt. Absolut unpersönlich, ungemütlich und zu teuer. In dem Preisbereich und auch von der Marke Radisson Blu kennen wir besseres und erwarten deutlich mehr.

Insbesondere wurden sich bei unserem Aufenthalt Unzulänglichkeiten der denkbar schlimmsten Sorte geleistet, die in keinem Hotel mit egal wie vielen Sternen passieren sollten.

Absolut kein Vergleich also zu den durchgehend sehr guten Radisson Blu Hotels wie z.B. in Riga, Frankfurt und Köln-Deutz, in denen wir in der Vergangenheit zu Gast sein durften.

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