Nachdem wir bereits letztes Jahr in Mexiko sehr gute Erfahrungen mit der „Coba Maya Encounter Tour“ vom lokalen Anbieter alltournative gemacht haben, haben wir uns dieses Jahr wieder für eine Tour mit „Alltournative – Ecoarchaeological Adventures“ entschieden – die „Ek Balam & Cenote Maya Park“ Tour.
Inhalte dieser Tour sind
- Besichtigung der und Führung durch die Maya Ruinen von Ek Balam
- Maya Ritual durch einen mexikanischen Schamanen vor Besuch der Cenote
- Besichtigung einer authentischen Maya Hütte
- Abseilen über 26 m in die Cenote
- Wasseraktivitäten wie Ziplining und Trepachanga in der Cenote
- authentisches Maya Essen
- sämtliche Transfers
Bei alltournative Touren wird man direkt aus seinem Hotel abgeholt und muss sich nicht an Sammelstellen einfinden; so wurden auch wir pünktlich um 8:45 mit einem klimatisiertem Kleinbus im „alltournative Look“ von der Lobby unseres Hotels, dem Luxury Bahia Principe Sian Ka’an, abgeholt. Die Reisegruppe bestand außer uns nur aus Kanadiern und Amerikanern, sodass die Toursprache Englisch war, allerdings hat alltournative aus Rücksicht auf uns extra einen mehrsprachigen Guide geschickt, der perfekt deutsch sprach und ggf. übersetzen hätte können, was aber nicht nötig war.
Historische Mayastätte Ek Balam
Die Mayastätte Ek Balam liegt mitten im Urwald, 240 km westlich von Cancun und 56 km nordöstlich der Mayastätte Chichen Itza. Während der 1,5stündigen Fahrt hat uns der Guide „Ben“ schon viel über die Halbinsel Yucatan, ihre Flora und Fauna und Grundsätzliches zur Maya Geschichte erzählt, sodass die Zeit wie im Flug verging. Am öffentlichen Parkplatz angekommen wurde jeder Teilnehmer mit einer Flasche Wasser versorgt und dann ging es über einen kurzen Trampelpfad auch direkt zur Mayastätte.
Aus dem Waldstück kommend erblickt man nach den fast komplett abgetragenen Steinwallanlagen zunächst den Eingangstorbogen zur Mayastätte, der in Nord- und Südrichtung über eine steile Rampe (in Ost- und Westrichtung auch über Stufen) und somit nur in gebückter Haltung erreicht werden kann, wodurch früher die Maya Götter und der Maya König geehrt wurden.
Rechts neben dem Eingangsgebäude liegt der so genannte ovale Palast, den man am besten von der nördlichen Rückseite aus über Treppenstufen erklimmen kann. Auch dieser Aufstieg lohnt sich, da man von hier einen ganz guten Überblick über die vorderen Gebäude der Stätte hat.
Dem Weg durch den Eingangsbereich folgend durchläuft man den spiegelbildlich aufgebauten Ballspielplatz, auf dem die Maya das rituelle Ballspiel „Pok Ta Pok“ ausgetragen haben.
Als nächstes gelangt man dann auch schon zum Highlight Ek Balams, dem großen Maya Tempel, der Akropolis; übrigens das größte noch erhaltene Maya Gebäude im Norden Yucatans mit Außenmaßen von 160 m Länge und 70 m Breite.
Vor der Akropolis stehend führen Treppenstufen 31 m in die Höhe, die wir nach den abschließenden Erläuterungen des Guides zur Mayastätte dann auch selbst erklimmen durften. Rechts und links außen befinden sich lang gezogene Gebäudetrakte, die aber nicht betreten werden können. Seitlich der Treppenstufen befinden sich diverse Seitenplateaus, die man entlang laufen kann. Besonders erwähnenswert ist das Plateau auf der linken Seite kurz vor der Spitze der Akropolis, da sich hier das Grab des Maya Königs Ukit Kan Le’k Tok‘ befindet, der den Bau des Tempels auch beauftragte. Der Eingang zum Grab ist aufwendig gestaltet in Form eines Schlangenmauleingangs und auch die Wände auf dem Plateau sind reichlich verziert mit Steinreliefen.
Wenige Treppenstufen weiter hat man es dann auch geschafft, steht oben auf der Akropolis und kann den herrlichen Ausblick über den Dschungel und die anderen Gebäude der Mayastätte genießen. Hier heißt es innehalten und den Blick schweifen lassen, er ist wirklich grandios!
Die Treppe ist im Vergleich zur Mayastätte in Coba aufgrund geringerer Stufenhöhe übrigens leichter zu ersteigen, für Menschen mit Höhenangst könnte der Abstieg jedoch schwieriger sein, da es kein Seil wie in Coba gibt, um sich festzuhalten – viele Besucher sind daher die Treppe auf allen Vieren wieder hinab, was aber auch an der Anstrengung gelegen haben könnte. Aber wie schon erwähnt, der Blick von oben entschädigt den anstrengenden Aufstieg allemal!
Die Ausflüge von alltournative sind hier im Übrigen so gestaltet, dass man zunächst durch die Stätte geführt wird, es interessante und informative Erläuterungen gibt, diese vor der Akropolis enden und dann jeder selbst entscheiden kann, wie er die zur freien Verfügung stehende Stunde nutzen möchte. So gibt es z.B. auch auf der Hälfte des Trampelpfades Verkaufsstände, die authentische Mayagüter verkaufen oder man hat die Möglichkeit sich mit Mayakriegern in voller Montur fotografieren zu lassen. Wir haben uns, wie ihr anhand der Fotos sehen könnt, für die weitere Erkundung der Mayastätte entschieden.
Es sind in Ek Balam längst noch nicht alle Maya Gebäude freigelegt, gerade an den Seiten befinden sich riesige Steinhaufen, aus denen man bisher noch keine Gebäude rekonstruieren konnte. Ek Balam ist eine noch relativ unbekannte Mayastätte, die touristisch noch nicht so überlaufen ist wie Coba, Tulum oder gar Chichen Itza – mit uns waren vielleicht noch drei andere kleine Reisegruppen vor Ort. Man kann also wirklich entspannt durch die Stätte gehen, alles in Ruhe betrachten und vor allem auch fotografieren.
Cenote Maya
Nachdem sich alle wieder am Kleinbus eingefunden hatten, ging es weiter zum nächsten Highlight des Ausflugs, der Cenote Maya. Auf dem Weg dorthin versorgte uns der Guide wieder mit allerlei interessanter Details zu Mexiko und den Mayas, sodass auch diese Fahrt schnell vorüber ging.
Cenoten sind mit Süßwasser gefüllte Kalksteinlöcher und sind in Mexiko gerade auf der Halbinsel Yucatan zahlreich vorhanden. Die Cenote der Ek Balam Tour wird exklusiv durch die alltournative Touren angefahren und ist touristisch sehr gut erschlossen.
An dem Areal angekommen durchliefen wir zunächst ein Maya Ritual, bei dem ein Schamane die Maya Götter über unsere Anwesenheit aufklärte und sie um Einlass für uns bat.
Auf dem Weg zur Cenote kamen wir noch an einer authentischen Maya Hütte vorbei und bekamen so noch mehr Informationen zum normalen Leben der Mayas.
In unmittelbarer Nähe zur Cenote befinden sich Duschen und Schließfächer, die übrigens groß genug und auch in ausreichender Anzahl vorhanden sind, sodass problemlos jeder Teilnehmer Rucksack oder Tasche mit auf das Areal nehmen und dort auch sicher verstauen kann. Die Duschen sind wichtig, da ihr vor Betreten der Cenote sämtliche chemischen Stoffe wie Sonnenmilch oder Moskitospray von der Haut abwaschen müsst, um das sensible Ökosystem in der Cenote nicht zu verletzen.
Die Cenote gehört mit einem Durchmesser von 60 m zu den beeindruckendsten in der Region. Ihr habt die Wahl euch entweder 26 m von der Öffnung der Cenote bis ins Wasser abzuseilen oder die zahlreichen Treppenstufen in der Mitte der Cenote hinabzusteigen. Wir haben uns für das Abseilen entschieden.
Beim Abseilen bekommt ihr ein Geschirr angelegt, mit dem ihr euch selbst stückweise abseilen könnt. Das Abseilen selbst ist, nachdem man ggf. aufkommende Panik überwunden hat, ein Kinderspiel und entgegen der ersten Vermutungen kein Kraftakt, sondern wirklich für jeden leicht zu bewältigen. Während ihr euch abseilt, lohnt es sich auf jeden Fall auf halber Strecke zu stoppen und den Blick durch die Cenote schweifen zu lassen, denn auch dieser ist atemberaubend schön (für Leute mit Höhenangst natürlich nur bedingt empfehlenswert)!
An der Wasseroberfläche angekommen werdet ihr ausgeklinkt, könnt dann zur Plattform schwimmen und das Geschirr abgeben. Danach stehen euch diverse Wasseraktivitäten in der Cenote zur Verfügung – eine Zipline, zwei Trepachanga Lines, zwei Plattformen zum Herunterspringen, Reifen, um sich entspannt durch die Cenote treiben zu lassen oder eigenständig schwimmen. Zum Schnorcheln hingegen ist die Cenote zu dunkel.
Nach schätzungsweise einer halben Stunde im Wasser und einigen waghalsigen Sprüngen aus 7,5 m Höhe haben wir die Cenote durch einen Tunnel wieder verlassen und uns umgezogen – Handtücher bekommt ihr durch den Veranstalter vor Ort. Von dem Abseilen und den Aktivitäten in der Cenote werden übrigens Fotos gemacht, die ihr am Ende erwerben könnt.
Nach dem anstrengenden Tagesprogramm waren wir froh, dass als nächster und letzter Programmpunkt ein traditionelles Mayaessen auf dem Programm stand. Das Essen wurde in Buffetform dargeboten, sodass für jeden Geschmack etwas dabei war – Suppen, Hähnchengerichte, verschiedene Gemüsesorten, Reis, Bohnengerichte, frische Tortillas und natürlich verschiedenscharfe Soßen, dazu eine Auswahl an nichtalkoholischen Getränken. Im Anschluss an das Essen konnte im Barbereich neben den Souvenirshops noch ein Kaffee, Margherita oder Tequila getrunken werden.
Danach ging es durch einen liebevoll angelegten Obst- und Gemüsegarten zurück zum Kleinbus, der uns ca. eine Stunde später kaputt, aber voller neuer Eindrücke am Hotel abgesetzt hat.
Fazit
Wir können die Tour wirklich nur wärmstens empfehlen. Wenn ihr euch eine Mayastätte in Ruhe anschauen wollt und euch von den imposanten Gebäuden beeindrucken lassen wollt, dann ist Ek Balam genau die richtige Mayastätte für euch, da diese nicht völlig überlaufen ist und ihr alles entspannt und ohne Gedränge erkunden könnt.
Alltournative bietet mit der „Ek Balam & Maya Cenote Park“ Tour das Rundumsorglos-Paket, da ihr entspannt aus eurem Hotel abgeholt werdet, ein kompetenter Guide euch mit Hintergrundinformationen versorgt und durch den Besuch der eindrucksvollen Cenote der Tag zu einem unvergesslichen Erlebnis wird.
Mit freundlicher Unterstützung von Alltournative, S.A. de C.V.
Klingt spannend! Ich weiß jedoch nicht, ob das Abseilen für mich was wäre 😉
Die alten Maya-Stätten zu sehen wäre allerdings definitiv etwas für mich!
Hallo Sabine,
das mit dem Abseilen kostet, wenn man das nicht gewöhnt ist, anfangs etwas Überwindung und zur Not gibt es da ja auch Treppen. (Die gibt es allerdings nicht in/an jeder Cenote).
Mexiko ist ein sehr modernes und auch aufgeschlossenes Reiseland wir wir in den letzten Jahren nun mehrfach feststellen durften. Die ganzen Maya-Stätten sind gut über das Land verteilt und da lohnt sich definitiv eine sauber organisierte Rundreise.
Beste Grüße