Hausüberwachung mit LUPUS-Electronics

Urlaubszeit ist Einbruchzeit. Deshalb haben wir uns noch einmal mit dem Thema der Hausüberwachung auseinandergesetzt. Natürlich schützen solche Systeme initial nicht vor einem Einbruch, können aber ggf. durch Ertönen von Alarmsignalen die Tatausübung bzw. den Diebstahl verhindern. Außerdem ist es doch auch ein beruhigendes Gefühl, wenn man im Urlaub ist und sicher weiß, dass zu Hause alles in bester Ordnung ist. Besonders wichtig war uns daher auch ein Alarmsystem in Kombination mit einer Überwachungskamera. Denn ein wirklich sicheres Gefühl gibt, zumindest mir, nur ein Livebild.

In diesem Bericht wollen wir euch deshalb nun in einem Kompakttest ein Sicherheitssystem von LUPUS-Electronics vorstellen. Das LUPUSEC-XT1 Starter Pack besteht aus einer Zentrale, zwei Fenster-/Türkontakten, einem Bewegungsmelder und einem Keypad. Zusätzlich haben wir noch die WLAN-Kamera LUPUSNET HD – LE200 WLAN mit in das System eingebunden.

Zentrale

Vorweg sei bereits ein Lob ausgesprochen, denn dem Sicherheitssystem liegt eine komplett gedruckte Anleitung bei, die sehr ausführlich und verständlich geschrieben ist. Somit finden sich auch Laien sehr schnell zurecht. Gewiss aber sollte man dennoch die aktuellste Anleitung aus dem Internet nutzen, denn bspw. die beigelegte Anleitung der WLAN-Kamera beinhaltete einen Fehler, der im Onlinedokument bereits korrigiert war. Der Fehler in der Anleitung führte jedoch soweit, dass ich den Support kontaktieren musste (ich hatte vorher nicht im Internet nach der neusten Anleitung geschaut).

Allerdings war der der Support wiederum ausgezeichnet und sehr kompetent und konnte mir auf Anhieb weiterhelfen. Der Support geht sogar soweit, dass mit dem Kunden das Problem auf dem eigenen Rechner gelöst wird. Durch das Tool TeamViewer ist es, nach Freigabe durch den Kunden, möglich, sich per Fernwartung auf dem Computer aufzuschalten und zu helfen. Das Gute an dieser Software ist zudem, dass sie keine Kenntnisse des Anwenders erfordert und nach der Installation direkt einsatzbereit ist. Wenn man also bei der Installation gar nicht mehr weiterweiß, hilft der Support sehr zuverlässig und kompetent.

Aber zurück zur Installation. Zunächst richtet man seine Zentrale ein, welche über einen freien Netzwerkanschluss bspw. mit eurer FRITZ! Box o.ä. verbunden werden muss. Danach erhält man Zugriff auf das Webportal. In diesem lässt sich die Erstkonfiguration sehr leicht durchführen. Die Menüführung ist sehr einfach und flach gestaltet, sodass man sich schnell zurechtfindet. Ebenso sind die einzelnen Einstellmöglichkeiten deutlich und verständlich formuliert, sodass keine Missverständnisse bei der Konfiguration entstehen.

Sensoren

Im zweiten Schritt ist das Wichtigste das Hinzufügen der Sensoren, welche kabellos mit der Zentrale zusammengeführt werden müssen. Auch dies ist sehr simpel mit dem integrierten Assistenten zu erledigen. Lediglich bei der Eigenschaft der Sensoren musste ich einen Blick in die Erklärung im Handbuch werfen, denn je nach vorgekommener Einstellung wirkt sich das später im Verhalten aus.

Ein konkretes Beispiel für den Türsensor. Hier könnt ihr unter anderem die Eigenschaften Home Modus, Home Entry, Eingangsbereich oder Eingangsbereich-Home Modus verwenden. Hierzu ein Auszug der Erklärung aus der Anleitung.


Home Modus

Sensoren mit der Eigenschaft „Home Modus“ werden im „Home-Modus“ der Alarmanlage keinen Alarm auslösen. Dennoch wird ein Event Code (#132) an eine Wachzentrale übermittelt (falls vorhanden).

Hinweis:

Befindet sich die Alarmanlage im „Scharf-Modus“, werden auch die „Home Modus“ Sensoren einen Einbruch-Alarm auslösen.

Eingangsbereich

Wenn sich das System im „Scharf“- oder „Home-Modus“ befindet und ein Sensor mit der Eigenschaft „Eingangsbereich“ ausgelöst wird, haben Sie eine gewisse Zeit (Vgl. „Zentrale -> Einstellungen -> Verzögerungszeit beim Betreten“), um das System zu entschärfen. Während der Eingangsverzögerung wird ein Event Code (#704) an eine Wachzentrale übermittelt (falls vorhanden).

Hinweise:

  • Wurde während der Verzögerungszeit die Alarmzentrale nicht entschärft, wird ein Alarm ausgelöst.
  • Befindet sich die LUPUSEC-XT1 im „Unscharf-Modus“, wird die Zentrale ein „Ding-Dong“ ausgeben, wenn der Sensor auslöst. Vorausgesetzt diese Funktion wurde unter „Zentrale“ -> „Einstellungen“à„Klingelton für Eingangsbereiche“ aktiviert. Ausschließlich die interne Sirene der Zentrale kann diesen Signalton wiedergeben.

Eingangsbereich-Home Modus

Dieses neue Attribut vereint die Eigenschaften von „Eingangsbereich“ und „Home-Modus“. Ist die Zentrale im Home-Modus wird durch den Sensor kein Alarm ausgelöst befindet sich die Zentrale im (Full)Arm-Modus reagiert der Sensor wie ein Eingangsbereich Sensor.

Home Entry

Wenn sich das System im „Home-Modus“ befindet und ein Sensor mit der Eigenschaft „Home-Entry“ ausgelöst wird, haben Sie eine gewisse Zeit (Vgl. „Zentrale -> Einstellungen“ -> „Verzögerung beim Betreten (Home Modus)“), um das System zu entschärfen. Während der Eingangsverzögerung wird ein Event Code (#130) übermittelt.

Hinweise:

  • Wurde während der Verzögerungszeit die Alarmzentrale nicht entschärft wird alarmiert.
  • Befindet sich die LUPUSEC-XT1 im „Scharf-Modus“, wird die Zentrale einen normalen Einbruch-Alarm melden, wenn ein Sensor mit der Eigenschaft „Home-Entry“ ausgelöst wird.

Man sollte sich bei dieser Konfiguration also ernsthaft Gedanken machen, wie man mit einzelnen Situationen bzw. dem Verhalten der Sensoren umgehen möchte, um gerade auch im normalen Alltag Fehlalarme zu vermeiden bzw. andersherum im Ernstfall sicher zu sein, dass die Anlage korrekt funktioniert. Wenn ihr euch nicht genau sicher seid, einfach testen. Am besten schaltet ihr hierzu aber die Sirene der Zentrale ab.

Habt ihr die Sensoren soweit eingerichtet ist die Anlage betriebsbereit. Das Scharfschalten bzw. das Entschärfen der Anlage lässt sich einfach über das Keypad vornehmen. Mit eurem persönlichen Code und der Wahl des entsprechenden Symbols auf dem Keypad können die Modi gewechselt werden. Ebenfalls kann im Panikfall auch ein stiller Alarm durch drücken einer Tastenkombination direkt ausgelöst werden.

Ein wichtiges Merkmal, womit sich LUPUS-Electronics abhebt, ist der Sabotagekontakt an allen Sensoren. Wird also versucht zu manipulieren, löst sofort der Alarm aus. Dies musste ich auch schon schmerzlich feststellen, als ich genau neben der Zentrale saß. Da ich das System nur für den Test bekommen habe, habe ich alle Sensoren natürlich nur mit Klebband fixiert. Der Sabotagekontakt ist allerdings ein kleiner Taster, der sich leicht wehrt und es geschafft hat, das Klebeband etwas zu lösen, womit der Alarm direkt ausgelöst wurde. Also meine Empfehlung wäre dann doch eine feste Installation. Das benötigte Material liegt dem Lieferumfang bei. Siehe hierzu auch das Unboxing Video.

Benachrichtigung

Wichtig im Zusammenhang mit einer Alarmanlage ist auch die entsprechende Benachrichtigung. Diese kann per SMS oder E-Mail erfolgen. Während man den E-Mail Versand über kostenfreie Anbieter abdecken kann muss für den SMS Dienst gezahlt werden. Eine SMS kostet in etwa 5 Cent. Weiterhin kann auch noch ein Überwachungsdienst eingebunden werden, dieser muss aber selbstverständlich dann auch separat bezahlt werden.

App-/Web-Anbindung

Natürlich möchte man, gerade in Kombination mit der Kamera, auch einen Webzugriff überall auf der Welt haben. Anders als andere Anbieter löst LUPUS-Electronics dies nicht über eine Cloud Lösung, sondern per Direktanbindung. Dies hat den Vorteil, dass die privaten Daten an keinen Dienstleister übertragen werden, sondern immer in der eigenen Hoheit bleiben. Nachteil, wenn man es so bezeichnen möchte, ist der etwas höhere Konfigurationsaufwand an der Stelle.

Wenn ihr nicht gerade eine Firma seid habt ihr eine täglich wechselnde öffentliche IP-Adresse. Da ihr diese unterwegs nicht immer wissen könnt, benötigt ihr „Dynamisches DNS“. Hierunter verbirgt sich ein Dienst, der es euch ermöglicht, das Alarmsystem immer unter der gleichen Adresse zu erreichen. LUPUS-Electronics bietet diesen Dienst selbst an. Im Internet könnt ihr euch bei my.lupus-ddns.de registrieren (geht nur als Kunde) und euch dort eine wunschadresse.lupus-ddns.de anlegen. Diese und die Zugangsdaten tragt ihr dann in der Zentrale ein und diese sendet täglich eure öffentliche IP-Adresse den Dienst. Damit ist hinter eurer Wunschadresse immer die aktuelle IP hinterlegt.

Weiterhin muss noch euer Router konfiguriert werden. Im Falle einer FRITZ! Box ist das nicht weiter schwer, sofern ihr UPnP aktiviert habt, weil dann trägt die Zentrale den Port selbst in der FRITZ! Box ein. Wenn ihr das nicht wollt, es nicht möglich ist oder ihr einen anderen Router nutzt, müsst ihr diese Einstellung ggf. manuell vornehmen. Wer sich in diesem Bereich nicht so auskennt, für den stellt dies sicherlich die größte Hürde da. Aber wie gesagt, der Support hilft hier auch super weiter und das Handbuch ebenso.

Der Zugriff aus dem Internet kann nun über einen Browser durch Eingabe der DDNS-Adresse oder über die LUPUSEC App für die Zentrale und die LUPUSNET HD Lite App für die Kamera erfolgen. Die Apps sind sowohl für iOS als auch Android verfügbar.

Kamera

Die Kamera kann über die Zentrale mit integriert werden und auch separat angesprochen werden. Im Prinzip ist auch hier das Handbuch immer ein guter Ratgeber. Die Installation und Einrichtung ist aber dennoch leicht. Die Kamera lässt ich dank WLAN flexibel aufstellen und damit überall einsetzen. Erweitert werden kann diese noch durch Mikrofon und Lautsprecher. Die Kamera lässt sich in einem großen Bereich drehen und schwenken. Automatische Fahrten können in der Konfiguration programmiert werden.

Ein sehr wichtiges Feature ist die automatische Bewegungserkennung, die in Verbindung mit einer automatischen Aufnahme gekoppelt werden kann. Die Aufnahme kann auf SD-Karte, Computer oder FTP erfolgen. Ebenso kann, je nach Definition, eine Mail im Bewegungsfall versendet werden.

Insgesamt hat mich die Bildqualität der Kamera sehr überzeugt sowie die nahezu verzögerungsfreie Übertragung des Bildes.

Erweiterungsmöglichkeiten

Die Zentrale ist Basis für weit mehr als nur die Hausüberwachung. Hinzugefügt werden können natürlich noch weitere Melder wie Rauch, Wasser, Glasbruch, Hitze, etc. Allerdings bietet die Zentrale auch die Grundlage für eine Hausautomation. Als einfachste Möglichkeiten wäre hier bspw. die Heizungssteuerung oder die Steuerung von Steckdosen zu nennen. Das LUPUSEC-XT1 Starter Pack ist also auch eine Investition in die Zukunft, da auch ständig neue Sensoren hinzukommen.

Fazit

Insgesamt machen sowohl das LUPUSEC-XT1 Starter Pack als auch die LUPUSNET HD – LE200 WLAN-Kamera von LUPUS-Electronics einen sehr guten Eindruck. Wenn man es mit andern Systemen wie bspw. dem Gigaset Elements vergleicht merkt man schnell, dass bei LUPUS-Electronics wirklich Profis am Werk sind, die sich mit Sicherheitstechnik auskennen. Die Konfiguration lässt sich wesentlich besser individualisieren und damit das Verhalten beeinflussen. Die Komponenten sind alle sehr hochwertig und wirken vertrauenswürdig.  Während das Gigaset Elements System sicherlich seine Stärken in der wirklich kinderleichten Konfiguration hat, hat man mit dem System von LUPUS-Electronics am Ende des Tages jedoch mehr. Man muss sich eben nur ein wenig stärker damit auseinandersetzen. Aber das ist es wert.

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