Wie ich in den Artikeln rund um Boa Vista bereits erwähnt hatte, war ich bereits schon einmal auf den Kapverdischen Inseln zu Gast. Heute möchte ich euch die wundervollen Eindrücke der doch im Vergleich zu Boa Vista etwas anderen Insel Sal aufzeigen. Sal, (Portugiesisch: „Ilha do Sal“ und zu Deutsch: „Insel des Salzes“) war im 18. Jahrhundert eine der wichtigsten Quellen für Salz für die englischen und belgischen Kolonien.
Die Insel ist mit rund 216 qkm eine der kleinsten Kapverdischen Inseln. Sichtbar vulkanischen Ursprungs. Und mit noch etwas weniger Flora als Boa Vista, jedoch aber gibt es hier etwas mehr zu sehen. Als erste der Kapverdischen Inseln ist hier in den 90er Jahren bereits der Tourismus heimisch geworden, so ist die Infrastruktur Sal’s der von Boa Vista gefühlte 5-10 Jahre voraus. Sal ist für Urlauber definitiv “bequemer“, da man doch etwas mehr unternehmen kann und man sich bereits gut auf den Tourismus eingestellt hat. Der persönliche Geschmack entscheidet also zwischen Sal oder der noch wenig erschlossenen Insel Boa Vista.
Mit rund 350 Tagen nahezu purem Sonnenschein, dem beständigen Nord-Ost-Passat und feinsten Sandstränden, wurde Sal relativ rasch zu einem beliebten Ganzjahres-Reiseziel für Badeurlauber, Taucher und Surfer aus Europa. Die Meisten größeren Hotels diverser Ketten haben sich in der nähe des Süd Kaps der Insel, an/ in dem Fischerort Santa Maria niedergelassen. Mittlerweile entstehen hier vereinzelt leider schon Hotels in der zweiten Reihe.
Ein Sahnestück am bis zu 200 Meter! breiten, kilometerlangem feinen weißen Sandstrand von Santa Maria hat die RIU-Hotelkette mit den beiden Hotels RIU Funana und RIU Garopa ergattert. Wobei man bei den RIUs eigentlich nicht von getrennten Anlagen sprechen kann, denn beide zusammen ergeben einen großen Hotelkomplex, nur dass die Funana-Hälfte die etwas ältere ist. Das Garopa hat man quasi ein paar Jahre später, sicherlich aus kapazitiven Gründen angebaut. Insgesamt besitzt der Komplex nun rund 1.000 Zimmer (incl. 2 Typen von Suiten).
Durch die, wie auch im Karamboa, intelligente Architektur der Anlage sind die Wege kurz und es kommt einem trotzdem nie überfüllt vor. (Selbst in der Weihnachtszeit, in der wir dort residierten, war es zu keiner Zeit unangenehm). Untergebracht waren wir in einem Standartzimmer im RIU Garopa. Meerblickzimmer mit uneingeschränkter Sicht gibt es übrigens in keinem der beiden Anlagen. Die Ausstattung, Größe, der Zuschnitt und die Ausstattung sind nahezu identisch zum RIU Karamboa. Deshalb werde ich hier auch nicht weiter auf das Hotel im Detail eingehen, da es von der Qualität und der Ausstattung doch recht dem Karamboa ähnelt.
Viel wichtiger ist es aus meiner Sicht ein bisschen der Insel Sal rüberzubringen.
Wie eingangs geschrieben, gibt es auf Sal wahrlich mehr zu sehen. Im Gegensatz zu Boa Vista gibt es eine Stadt, welche den Namen Stadt auch verdient hat, nämlich “Espargos“. Standort des Internationalen Flughafens (SID). Dort findet man eigentlich nahezu alles, was man bei uns auch kennt. Bars, Restaurants, Banken, ein Krankenhaus etc. Die 5-10 Jahre Entwicklungsvorsprung sind auf Sal klar sichtbar, ebenso wie eine leider scheinbar wirklich ungerechte Verteilung der Einkünfte aus dem Tourismus. So sahen wir etwas außerhalb von Espargos Slums aus Blechhütten in denen es teilweise nach verdorbenem Fleisch roch. (ähnlich der Townships in/bei Kapstadt)
Sehenswürdigkeiten kann ich neben dem Stand und „Hafen“ von Santa Maria auf jeden Fall die Hafenstadt “Palmeira“, Pedra Luma (Saline und Kirche) und Buracona (“Das magische Blaue Auge“) nur jedem Reisenden ans Herz legen.
Wenn ich nun zwischen beiden Inseln entscheiden müsste, würde ich nach langer Überlegung Sal gegenüber Boa Vista vorziehen. Für meinen Geschmack ist hier dann doch etwas mehr los, und man ist nicht komplett an sein Clubhotel gebunden. Es war z.B. für uns kein Problem am Abend in Santa Maria absolut gefahrlos die ansässigen Lokalitäten zu besuchen, mit den Einheimischen das eine oder Andere Bier zu trinken und bei einem Spiel “Oril“ die Zeit zu vergessen.
Lasst einfach die Fotos als Eindrücke auf euch wirken und entscheidet selbst.
Text: Timo Weuter
Bilder: Timo Weuter