Festa dos Tabuleiros – alles so schön bunt hier

centro de portugal tomar

Ich stehe inmitten eines Gewusels von vielen Menschen. In Tomar auf dem Praça da República, im Zentrum. Tomar liegt etwa eineinhalb Autostunden von Lissabon entfernt und alle vier Jahre steht die 20 000 Einwohnerstadt Kopf, denn da feiert die Gemeinde mit dem „Festa dos Tabuleiros“ eine alte Tradition, die bis ins 14. Jahrhundert zurück geht.

Um mich herum stehen inzwischen fast 600 Paare, alle Damen in weiß mit bunter Scherpe, auf der steht, aus welchem Dorf sie kommen. Jede von ihnen trägt ein Drahtgestell, das auf einem Weidenkorb steckt – das so groß ist, wie sie selbst – auf dem Kopf, an dem bunte Papierblumen und Brot befestigt sind. Zwischen 18 und 25 Kilogramm wiegt eines davon und die Damen um mich herum, haben die Körbe bereits um die 4km auf dem Kopf getragen. Die Herren, in weißem Hemd und schwarzer Hose, dürfen ein bisschen helfen. Wenn es nicht mehr geht, übernehmen sie für kurze Abschnitte den „Tabuleiros“ auf ihre Schulter.

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Das Fest geht über mehrere Tage und zieht viele Gäste aus allen Teilen Portugals an. Ochsen werden durch die Straßen getrieben, Kutschen, Pferde, Kinder, alte Herren und natürlich als Hauptattraktion die Paare mit ihren Tabuleiros auf dem Kopf, die von allen Seiten beklatscht und angefeuert werden.

Es ist ein buntes, ausgelassenes Kauderwelsch, überall in den alten Gassen hängen bunte Papierblumen und die Stadt platzt aus allen Nähten. Fröhliche Gesichter, wo man hinsieht, die überspielen, dass die Zeiten eigentlich alles andere als rosig sind, insbesondere in den kleineren Dörfern. Aber jetzt, heute und hier wird gefeiert, gebetet und gemeinsam die alte Tradition belebt.

Gäste sitzen seit Stunden an den Rängen, sie erzählen, dass sie extra morgens gegen 4 losgefahren sind, um noch einen Platz in den vorderen Reihen zu ergattern. Ihre Campingstühle haben sie mitgebracht, ihre Verpflegung auch, denn das Fest lässt die Preise für kalte Getränke explodieren.

Seinen Höhepunkt erlebt das Fest am letzten Tag, wenn der Bischof alle Tabuleiros segnet. Die ein oder andere Träne wird hier bei Einheimischen verdrückt, auch als Gast ist man wie elektrisiert.

Wenn das Fest zu Ende ist, verschwinden sie alle wieder, die Gäste, die Papierblumen, die vielen Menschen auf den Straßen und die Stadt kehrt wieder zu ihrem normalen Leben zurück, bis in vier Jahren (also 2019) hoffentlich wieder viele bunte Papierblumen die Straßen schmücken und strahlende Gesichter durch die Gassen pilgern!

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Übernachten 
Zum Beispiel in wunderhübschen Appartments in Tomar

Wie komme ich hin?
Bspw. mit TAP Portugal bis Lissabon, von dort aus mit einem Mietwagen in eineinhalb oder dem Zug in zwei Stunden ab Lissabon Oriente bis Tomar.

Essen!
In den Gassen von Tomar finden sich überall kleine Restaurants, in denen es sich gut essen lässt. Empfehlenswert ist das „Casas das Ratas“, hier wird ohne viel schischi traditionelle portugiesische Küche aufgetischt.

Ausserdem sehenswert
Auch ohne das Festa dos Tabuleiros ist Tomar einen Besuch wert.
Über der Stadt thront das Christuskloster, eine von Tempelrittern gegründete Wehr-Klosteranlage, die seit 1983 auch zum UNESCO-Weltkulturerbe gehört, nicht weit davon befindet sich ein Aquädukt und auch die vielen kleinen Gassen der Stadt sind schön anzusehen.

Weitere Informationen, Impressionen und mögliche Aktivitäten findet ihr zudem auf der Homepage des Turismo – Centro de Portugal. Ein Klick lohnt sich.

Vielen Dank für die Einladung an Turismo Centro de Portugal.

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