70er-Jahre-Muff vs. Luxuszimmer. Hiermit nun der zweite Teil der Geschichte rund um die Renovierung des Marriott Hotel Frankfurt und damit zum Luxuszimmer. Wer die Vorgeschichte, also Teil 1, verpasst hat, sollte den vorherigen Beitrag noch einmal lesen. Für alle anderen noch einmal kurz zusammengefasst worum es geht: Das Marriott Hotel Frankfurt renoviert aktuell all seine 588 Zimmer und ich durfte mir den Umbau einmal selbst anschauen. Dazu wurde zuerst in einem alten und dann in einem neuen Zimmer übernachtet.
War ich am Vortag noch im 28. Stockwerk ging es heute hoch hinaus. Der Umbau wird nämlich von oben nach unten vorgenommen und bisher sind nur die obersten vier Etagen renoviert. Insgesamt dauert es vier Wochen bis eine Etage fertiggestellt ist. Die Bauarbeiten laufen dabei aber über mehrere Etagen parallel, sodass quasi jede Woche eine Etage abgeschlossen wird. Doch nun ab in den Fahrstuhl und auf Etage 41. Der Fahrstuhl öffnet sich und sofort steigt einem der Geruch von etwas Neuem in die Nase. Neu verlegter Teppich, neu gestrichene Wände und der Duft von frischem Holz mischen sich zu einer angenehmen Duftnote zusammen. Es hat sich also etwas getan.
Der Teppich nun in einem dezenten Streifenmuster in schwarz, rot und weiß. Der Fahrstuhlbereich in Rot gestrichten mit goldenen Aufzugstüren. Der Gang hingegen ist in Weiß gestrichen und die Wand zieren verschiedene Kunstwerke (auch die Zimmer), die das Thema Frankfurt und Geld (EZB, Börse, etc) aufgreifen. Die Türen dazu in einem dunkleren Braunton. Alles ist sehr stilvoll und harmonisch gestaltet. Der Gang wirkt wesentlich wärmer, wohnlicher und strahlt eine ganz andere Atmosphäre aus.
Und auch im Zimmer setzt sich dieser positive Eindruck fort. Wenn man die Tür öffnet hat man gleich ein ganz anderes Raumgefühl, der Ausblick natürlich genauso phänomenal. Freier und offener gestaltet sich der neue Innenraum. Nicht zuletzt der jetzt verbaute LCD Screen sorgt dafür, dass der massige Schrank verschwunden ist. Einziger Nachteil beim LCD-TV aktuell noch: Die Sender wurden noch nicht auf HD umgestellt, sodass es natürlich auf dem Screen nicht so brillant aussieht. Wird aber demnächst auch umgerüstet.
Aber nun weiter zu den weiteren Veränderungen. Im Zimmer ausgetauscht wurde so gut wie das komplette Mobiliar. Nur der hintere Bettrahmen an der Wand und die Nachttische wurden erhalten. Das hintere Bettgestell wurde allerdings um wesentliche Merkmale aufgerüstet. So gibt es dort nun eine integrierte Steckdose, endlich kann man sein Smartphone neben dem Bett laden, sowie eine Leseleuchte. Zudem wurde ein großflächiges Polster mit abgesetzten Flächen angebracht. Die Lampen sind nun etwas dezenter und wurden mit energiesparenden LED Leuchtmitteln ausgestattet.
Ganz besonders gefallen hat mir zudem der neue Sessel, den ich mir am liebsten direkt eingepackt hätte. Ebenfalls wurde der Schreibtisch überarbeitet und besitzt nun eine wesentlich größere Arbeitsfläche, sodass man dort nach einem Meeting noch entspannt arbeiten kann. Die einzige Nostalgie im Zimmer stellen die alten Telefone dar, welche nicht ausgetauscht wurden.
Das neue Design und Farbkonzept ist dennoch rundum gelungen und gibt dem Zimmer ein modernes, warmes und luxuriöses Abmiete. Dabei ist alles sehr funktional und einfach gehalten, sodass man sich schnell zurechtfindet. Auf Spielerein wird verzichtet. Aber dafür steht Marriott auch. Funktionaler Luxus. Und das beweisen sie hiermit erneut.
Das Badezimmer wurde ebenfalls modifiziert. Badewanne raus und Dusche rein. Die Umsetzung dabei hat mir auch sehr gut gefallen, denn er hebt sich von anderen Hotels ab. Die Duschwand aus Glas ist fest montiert und lang genug, sodass eine Überschwemmung des Bades ausgeschlossen ist. Zudem ist der Boden aus dunklem Naturstein und der Abfluss unsichtbar mit einer umlaufenden Abflusskante integriert. Sehr schick. Oft habe ich es in Hotels erlebt, dass die Duschwanne weiß ist. Auf der weißen Oberfläche befinden sich dann noch weiße antirutsch Noppen, die aufgrund ihres rauen Materials aber mit der Zeit schwarz werden. Auch wenn es sicherlich sauber ist, ist der erste optische Eindruck fürs Auge negativ. Mit der Wahl von dunklem Naturstein dürfte das aber zu keinem Problem werden. Die Badtür wurde zudem durch eine in dunklerem Braun ersetzt. Das einzige was jetzt noch stören könnte und nicht ganz harmonisch wirkt ist der Waschtisch. Dieser wurde so belassen und hat eben helles Holz was im Gegensatz zum restlichen Farbkonzept steht.
Den perfekten Abschluss des Tages bildete dann das Champions League Finale zwischen Dortmund und Bayern München, welches wir in der Champions Bar des Hotels geschaut haben. Eine Bar mit gemütlicher amerikanischer Atmosphäre und deftigen amerikanischen Speisen. Gegen 23:00 Uhr dann noch ein Feuerwerk über den Wolkenkratzern von Frankfurt, welches den Abschluss des an diesem Wochenende stattfinden Wolkenkratzer-Festivals darstellte.
Die Fertigstellung der Renovierungsarbeiten sind zu Ende August bzw. Anfang September geplant, pünktlich zur Eröffnung der größten Automobilmesse der Welt, der IAA. Vielleicht werde ich dann noch einmal vorbeischauen, denn zur Messe bin ich auf jeden Fall in der Stadt.
An dieser Stelle auch noch einmal vielen Dank an das Marriott Hotel Frankfurt für die Einladung.