25hours Altes Hafenamt + NENI, Hamburg

Am vergangenen Wochenende hat es uns erneut in die Hamburger Hafencity gezogen. Der Grund: Das im März neu eröffnete 25hours Hotel Altes Hafenamt. Und natürlich ist Hamburg eigentlich immer eine Reise wert. Bereits im Dezember haben wir das 25hours Hotel Hafencity besucht. Das Alte Hafenamt befindet sich quasi nur wenige Meter davon entfernt und damit in bester Nachbarschaft. Die Hafencity liegt direkt vor der Haustür und die Innenstadt oder die Alster sind nur wenige Gehminuten entfernt.

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Hamburg Hafencity

Für Lauffaule bietet die U-Bahn-Station Überseequartier mit der U4 auch eine direkte Verbindung zum Jungfernstieg. Aber mal ehrlich. Ein Spaziergang durch die Hafencity ist tausend Mal schöner. Aber der Weg am Morgen, nach einer durchzechten Nacht, darf ruhig mit der Bahn zurückgelegt werden.

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U-Bahn-Station Überseequartier

Die Anfahrt zum Hotel ist identisch zum 25hours Hafencity. Ihr müsst im Parkbereich nur den richtigen Aufzug wählen und schon seid ihr im Hotel.

Vor unserer Anreise machten wir allerdings noch einen kurzen Stopp in Altona. Ein kulinarischer Stopp, denn wir machten eine historische „Genusswanderung“ durch den Stadtteil. Neben allerlei Informationen zur Entstehung und Geschichte des Stadtteils gab es an sieben Stationen in Altona etwas zu Probieren. Von Pizza, über Wurst, Fisch und Eierlikör bis hin zu Kaviar war alles dabei. Wer Geschichte mit Genuss verbinden möchte, dem seien die Touren von eat-the-world auf jeden Fall ans Herz gelegt.

Am Freitag kamen wir dann gegen 15 Uhr m Hotel an. Der Weg zur Rezeption, aus der Tiefgarage kommend, erfolgte durch das Restaurant. Dies fanden wir etwas misslungen, denn zum einen stört es mich als Restaurant Gast, wenn dort dauernd Durchgangsverkehr ist, zum anderen fühle ich mich als An-/Abreisender Hotelgast unwohl, wenn ich andere störe. Es gibt auch einen zweiten Weg zur Rezeption, aber auf Nachfrage beim Personal wurde uns und anderen Gästen dieser Weg genannt.

 

Die Rezeption ist hell und freundlich gestaltet und die Lobby lädt, wie schon im 25hours Hafencity, zum Lümmeln ein. Ebenso findet man hier den Mare Kiosk, mit allerlei handgemachten und besonderen Dingen und so ein Schlaftier wird sicherlich noch mal in unserer Einkaufstasche landen.

Das Personal an der Rezeption, sowie im ganzen Haus, war stets freundlich und zuvorkommend. Die Abwicklung an der Rezeption ging fix und schon konnten wir auf unser Zimmer und uns nach der langen Altona „Genusswanderung“ kurz erholen. Zuvor machten wir noch fix eine Tischreservierung im Hotelrestaurant NENI, welches wir unbedingt testen wollten und welches für den Abend, bis auf einen Tisch um 18 Uhr, schon komplett ausgebucht war.

Das 25hours Altes Hafenamt hat insgesamt 49 Stuben in vier Kategorien M, M-Dach, L und XL, die alle einen individuellen Grundriss haben. Die M-Dachstube unterscheidet sich darin, dass sie unterm Dach ist und Dachschrägen bietet, was oft etwas mehr Gemütlichkeit ausstrahlt. Wir mögen dies auch ganz gerne. Die restlichen Zimmer haben eine Altbau-Deckenhöhe. Die anderen Stuben unterscheiden sich in ihrer Größe. Die XL-Stube bietet zusätzlich noch ein Fahrrad der Marke Pelago sowie einen Nespresso Kaffeeautomaten auf dem Zimmer. Fahrräder können aber von allen Gästen kostenfrei im Hotel geliehen werden, ebenso wie ein Mini, um die die Stadt zu erkunden.

Allen Zimmern gemeinsam ist das Kingsize Bett (oder wahlweise zwei Einzelbetten), eine Regendusche, Klimaanlage, Wasserkocher, Smart-TV sowie natürlich kostenfreier W-LAN Zugang. Musikalisch befindet sich auf jedem Zimmer ein UE Boom Bluetooth Lautsprecher, den man auch gut für unterwegs mitnehmen kann, ebenso wie die die schöne Canvasco Tasche aus Segeltuch.

Wir selbst haben eine XL-Stube bewohnt und fanden die Einrichtung und das Ambiente des Zimmers großartig. Der Mix aus alten und neuen Materialien hat uns sehr gut gefallen. Die alte doppelflüglige Tür als Bettrücken oder die „alten“ Lichtschalter und Steckdosen. Besondere Inspiration für die eigenen vier Wände hat uns auch der „Kabelkanal“ aus blanken Kupferroheren gegeben. Das sieht sehr schick, modern und edel aus.

Nach der besagten Ruhepause ging es dann runter ins Restaurant, welches schon sehr voll war. Wir hatten bereits vorab sehr viel um den NENI Hype gehört und waren damit umso gespannter auf das Essen.


Im NENI Hamburg wird nach dem Konzept von Haya Molcho eklektische, ostmediterrane Küche serviert. Die Idee vom Teilen der Gerichte und die lebendige Szenerie drum herum sorgen für echte Erlebnisse aller Sinne. Zu den NENI Klassikern gesellen sich in Hamburg besondere Hafen- und Fischgerichte mit regionalen Zutaten, interpretiert à la NENI.


Beeindruckt hat uns vorab allerdings schon einmal die Restaurantgestaltung, welche sehr einladend und gemütlich ist. Auch das Lichtkonzept sorgte für ein schönes Ambiente. Einzig die Musik fanden wir etwas zu laut und eben der bereits angesprochene Durchgangsverkehr.

Der Kellner kam auch prompt und reichte uns die Speisekarte des NENI Hamburg und beriet uns ein wenig bei der Speisenauswahl. Wir wählten als Vorspeise die Auberginen vom Grill sowie die Zigarren (Bilder fehlen leider). Als Hauptspeise die Hühnerstreifen in knuspriger Mandelhülle und das NENI-Style Kebap. Als Gruß aus der Küche gab es vorab eine Portion Tzatziki mit Brot, Öl und Oliven. Ein guter Anfang, der sehr lecker war und mehr erhoffen ließ. Aber leider patze das NENI bereits bei der Vorspeise, denn zu den Auberginen vom Grill sollte es laut Speisekarte Pita Brot geben. Nachdem wir den Kellner darauf hingewiesen hatten dementierte er das und sagte, wir könnten für einen Euro zusätzlich ein Brot haben. Anstatt selbst mal einen Blick in die Karte zu werfen und den Gast nicht für dumm zu verkaufen, entgegnete man uns hier mit einem selbstbewussten Grinsen. Den Beweis traten wir dann später allerdings selbst an, nachdem wir uns die Karte noch einmal für das Dessert geben ließen. So etwas darf nicht passieren. Aber sei es drum, beide Gerichte haben geschmeckt. Die Aubergine ist sicherlich nicht etwas für jedermann, da sie ein sehr rauchiges Aroma hat, was uns persönlich allerdings gut gefallen hat.

Die eigentlich negative Überraschung kam dann beim Hauptgang. Zunächst einmal wurden unsere beiden Gerichte mit etwa 9! Minuten Differenz an den Tisch gebracht. Das geht schon mal gar nicht. Dann war die Anrichtung des Essens etwas lieblos bzw. nicht wirklich vorhanden. Ein Haufen Pommes und darauf zwei Fleischstücke gepackt. Dekoration Fehlanzeige. Auch ließ es sich in dieser Konstellation schlecht essen bzw. schneiden. Weiterhin war das Hähnchen sehr fad gewürzt und recht trocken. Da hätten wir etwas mehr erwartet. Zumal man hierfür einen Preis von 16 Euro aufruft. Der NENI-Style Kebap war ebenfalls nicht zufriedenstellend. 5 Hackbällchen für 14 Euro sind ebenfalls fragwürdig. Das Fleisch war gut gewürzt, allerdings innen leicht zäh und trocken. Das Grillgemüse entpuppte sich als eine kleine Tomate, eine kleine Pimiento und ein Viertel Zwiebel. Weitere Beilagen waren nicht dabei. Der Kellner war nach der Rückmeldung etwas verdutzt und hat es erst einmal zur Kenntnis genommen. Ich hoffe die Kritik wurde auch in die Küche weiter gegeben. Zu guter Letzt probierten wir noch den warmen Schokokuchen mit einer Kugel Vanilleeis. Beides war handwerklich gut gemacht und geschmacklich ebenfalls. Nur mangelte es auch hier wieder einer schönen Anrichtung bzw. Präsentation. Mit Getränken landeten wir für den Abend bei 72 Euro, was der Leistung entsprechend nicht angemessen war. Wir sind keineswegs geizig was Essen angeht, aber das Verhältnis muss auch stimmen. Da konnte uns die Bullerei am Folgetag mehr überzeugen.

Wir wissen nicht, ob wir nur einen schlechten Tag erwischt haben, liest man allerdings die Bewertungen auf TripAdvisor quer stellt sich ein ähnlicher Eindruck dar, wie auch wir ihn wahrgenommen haben.

Das Frühstück am Folgetag war allerdings sehr gut und umfangreich. Als besonders Highlight der israelisch abstammenden Küche gab es zum Frühstück auf Bestellung Schakschuka, eine Pfanne aus frisch gerieben Tomaten, Chilischoten, Zwiebeln und pochierten Eiern. Ein richtiges Frühstück nach einer harten Partynacht. Sehr pikant. Neben diesem Gericht bietet das NENI natürlich eine weitere Auswahl aus der Israelischen Küche an. So findet man bspw. Humus, eine Avocado/Mango Creme, einen pikanten Tomate/Paprika/Gurken Salat und viele weitere Köstlichkeiten. Klassiker wie Ei und Bacon sowie eine gute Auswahl an Aufschnitt etc. findet man natürlich auch. Das Frühstück konnte den schlechten Eindruck vom Vortag auf jeden Fall ein wenig dämpfen und ist von unserer Seite zu empfehlen.

Für das Abendbrot würden wir allerdings die Heimat empfehlen, welche sich im 25hours Hafencity befindet. Hier hat es uns deutlich besser geschmeckt und das Preis-/Leistungsverhältnis stimmt hier auch.

Gestärkt ging es dann, an diesem sonnigen Tag, zunächst an die Ostsee nach Scharbeutz, welches rund eine Stunde Autofahrt vom Hotel entfernt und sehr leicht zu erreichen ist. Wer nicht so weit fahren möchte kann natürlich auch an den Elbstrand, aber die Ostsee ist halt doch schon was Feines und Erholung pur.

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Scharbeutz

Am späten Nachmittag machten wir uns dann auf den Weg zurück, parkten unser Auto in der Tiefgarage und gingen uns zu Fuß auf nach St. Pauli und ins Schanzenviertel. Wer also nicht ganz faul ist, kann ganz gemütlich in ca. 45 Minuten, größtenteils an der Elbe und den Docks vorbei, spazieren. Kulinarisch verwöhnen ließen wir uns in der Bullerei, dem Restaurant vom bekannten TV-Koch Tim Mälzer. Können wir uneingeschränkt empfehlen.

Spät am Abend machten wir uns wieder auf den Heimweg und genossen noch eine letzte Nacht im 25hours Altes Hafenamt. Den Weg in die Boilerman Bar haben wir leider nicht mehr geschafft.

Wer sich am Abend noch etwas entspannen möchte kann dies auch tun, muss hierzu dann aber in das 25hours Hafencity und die dortige Sauna nutzen. Auch für denjenigen der nicht sauniert empfiehlt sich ein Besuch der Hafensauna, denn man hat einen sehr schönen Blick auf den Hafen. Zum Sport muss man allerdings nicht hinaus. Hier befindet sich im 2. OG ein modern eingerichteter Fitnessraum. Natürlich kann man auch eine Runde durch die die Hafencity joggen. Nach der Rückkehr stehen an der Rezeption Handtücher zum Abtrocknen sowie Wasser bereit. Ein sehr schöner Service.

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25hours Hafensauna

Fazit

Das 25hours Altes Hafenamt konnte mit viel Charme, Ambiente, Atmosphäre und der Liebe zum Detail überzeugen. Der Aufenthalt hat uns sehr gut gefallen und ist zu empfehlen. Bezüglich des NENI Restaurants haben wir bei unserem Aufenthalt, zumindest am Abend, keine guten Erfahrungen gemacht. Hier dann lieber ein paar Meter weiter in die Heimat des 25hours Hafencity.

Reisezeitraum: 8.-10.04.2016

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