Schon seit August hatte ich diesem Ereignis entgegen gefiebert und war voller Vorfreude. Bereits am 10.09. sollte es eigentlich auf den höchsten Berg Deutschlands gehen. Dies war nämlich der erste Tag der Wintersaison, an dem die Tiroler Zugspitzbahn zum Sonnenaufgang hinauffuhr.
Doch leider wurde dieser Termin wegen schlechtem Wetter abgesagt, wie auch die folgenden zwei Termine. Doch dann kam der 15. Oktober. Die Woche zuvor war schon perfektes Wetter und an diesem Tag sollte gar nichts mehr schiefgehen können.
Um 6:30 starteten wir von unserem Hotel Post in Leermoos und fuhren zur Talstation der Tiroler Zugspitzbahn in Ehrwald. Um 6:45 standen wir dann auch schon am Eingang vom Lift und betraten nur wenig später die Panoramagondel, welche Platz für 100 Personen bietet.
10 Minuten und 1.725 Höhenmeter später kamen wir auch schon am Gipfel bzw. der Aussichtsplattform an. Noch war alles dunkel und ruhig. Trotz der Frühe waren schon viele weitere Menschen vor uns hinaufgefahren.
Noch etwa eine halbe Stunde hatte ich Zeit, bis sich über die ersten Gipfel die Sonne erheben sollte. Das Gipfelkreuz war von der Aussichtsplattform zum Greifen nah. Also sondierte ich kurz die Lage, wie man dort wohl hinkommen könnte.
Eigentlich ganz einfach. Über eine Treppe kommt ihr hinunter und könnt dann entlang eines Weges/Klettersteigs hinaufgehen. Allerdings gab es ein Hindernis. Der Schnee war so kompakt und mit Wasser überfroren, dass es eine reine Rutschpartie war und ohne Bergsteigerausrüstung einfach nur lebensmüde gewesen wäre. Einige Leute trauten sich dennoch ohne und zogen sich auf allen Vieren an der Sicherungsleine entlang. Andere wiederum hatten professionelle Ausrüstung dabei.
Schnell suchte ich mir jetzt noch einen guten Platz, atmete tief und lang durch, und wartete gespannt und entspannt auf den ersten Lichtstrahl. Langsam färbe sich der Himmel in ein kräftiges Orange. Minute um Minute wurde es Heller bis der ganze Horizont in einem Spektrum aus Gelb und Orange erstrahle und auch den Schnee färbte.
Ein wirklich einmaliges und faszinierendes Ereignis an einem perfekten Tag. Es war keine Wolke am Himmel, es war alles klar. Auch wehte an diesem Tag kein Lüftchen. Es war nahezu windstill.
Noch einige Minuten blieb ich wie verwurzelt stehen und genoss den Ausblick. Das Licht der Sonne strich über mein Gesicht und gab mir Kraft und Energie für die später anstehende Wanderung.
Doch langsam knurrte auch der Magen und so machten wir uns auf den Weg in das Panorama Gipfelrestaurant zu einem deftigen Frühstück mit Rührei, Speck und Würstchen. Dazu ein Latte Macchiato und ein Johannisbeersaft. Für mich könnte jeder Tag so starten.
Bevor es wieder hinab ging machten wir noch einen Abstecher in das Erlebnismuseum. Hier erfahrt ihr alles Geschichtliche rund um die Zugspitze, Impressionen vom Bau der ersten Seilbahn Tirols sowie aktuellen Entwicklungen. Für besonders Mutige gibt es einen Glasboden mit Blick in die Tiefe.
Nach rund drei Stunden war das Erlebnis Sonnenaufgang auf der Zugspitze zu Ende. Es war sehr schön und ich würde es definitiv auch noch ein weiteres Mal machen. Spätestens dann mit unserem kleinen Sohn.
In diesem Jahr werden noch zwei Sonnenaufgangsfahren angeboten, welche aber bereits ausgebucht sind. Im kommenden Jahr findet noch eine am 21.01.2018 statt und dann erst wieder ab September. Alle Infos dazu findet ihr auf der Seite der Zugspitze [LINK]. Eine Reservierung solltet ihr frühzeitig vornehmen.
Disclaimer: Zu dieser Reise wurden wir von der Tiroler Zugspitz Arena eingeladen.
Tolle Bilder von der Zugspitze! Das letzte Mail das wir die Zugspitze bestiegen haben waren wir für ein Blindenprojekt unterwegs, deshalb sind uns die ganzen schönen Ausblicke verwehrt geblieben.