Urlaubsfotografie mit der Fujifilm Instax

Sofortbilder sind im Trend und erfreuen sich zunehmender Beliebtheit. Bekanntester und aktuell sicherlich auch der größte Anbieter von Sofortbildkameras ist Fujifilm mit der Instax Serie <LINK>. Doch was macht den Reiz einer Sofortbildkamera in den aktuellen Zeiten der digitalen Kameras so attraktiv? Schaut man sich die Statistiken an, sind Smartphones heute die führenden Kameras auf dem Markt.

Auch ich wollte mich der Faszination hingeben und hatte bei unserer letzten Reise nach Sardinien eine Instax mini 90 und ein paar Filme im Gepäck. Warum habe ich mich für gerade diese Kamera entschieden? Betrachtet man die anderen Instax Kameras, außer die Wide und Square, besitzen alle im Grunde genommen die identische Optik was Brennweite und Blende angeht. Die Instax mini 90 hat aber zwei entscheidende Vorteile gegenüber den andern Kameras. Sie besitzt einen Macro-Modus, kann also bereits ab 30cm Distanz zum Objekt scharfstellen (die andern liegen bei 60cm) und man kann den Blitz deaktivieren.

Fujifilm Instax mini 90 in braun

Und gerade die Funktion des Blitz-Deaktivierens war für mich sehr wichtig. Ich hatte zuvor schon einmal eine Instax auf einer Hochzeit genutzt. Und wenn ihr am heiligten Tag noch blitzt, sieht das doof aus, aber auch eine bestimmte Lichtstimmung oder Atmosphäre fangt ihr am besten ohne Blitz ein.

Ein weiterer Faktor für mich, sich mit der Instax zu beschäftigen, war die Sache mit dem haptischen Bild, was ich danach in der Hand halte. Bereits in einem anderen Beitrag habe ich geschrieben, dass ich zunehmend wieder Fotoalben erstelle. Und auch dies wollte ich während der Reise tun. Einen offline Blog mit richtigen Fotos machen. Ganz Old School für uns und die Familie. Denn auch die blättert lieber ein Fotoalbum durch, als durch ein Smartphone.

Was mich an diesem „Experiment“ aber am meisten überrascht hatte war, was es mit mir und der Fotografie verändert hatte. Und zwar in vieler Hinsicht. Jeder, der mit einer Kamera in den Urlaub loszieht, kennt sicherlich die Wiederkehr nach Hause mit hunderten wenn nicht tausenden von Bildern. Das meiste davon ist aber oft Ausschuss. Wenn ich sehe, was bei meinen Fotobüchern übrigbleibt, sind dies oft nur wenige Prozent. Warum? Ich fotografiere einfach vieles, was ich den Moment schön finde, fotografiere es aus verschiedenen Blickwinkeln, und mache hier und da einfach lieber ein Foto mehr als zu wenig.

Allerdings gebe ich mir in diesen Momenten weniger Mühe mit der Komposition bzw. der Stimmung. Man kann ja schließlich das Bild am Rechner noch bearbeiten und zurechtschneiden, sodass es passt. Aber man betätigt den Auslöser einfach inflationär.

Mit der Instax war es anders. Ich habe mir in Ruhe das Motiv und die Umgebung angeschaut, mir Gedanken gemacht, wie ich das Gefühl, was ich gerade empfinde, am besten in mein Motiv bekomme, sodass ein dritter, der das Bild sieht, sich auch hineinversetzen kann und sagt: Hier will ich auch hin. Ich spüre das Meer, schmecke das Salz in der Luft, fühle den Wind durch das Haar wehen, inhaliere den Duft von Bäumen und Pflanzen, Essen, etc.

Sardinien mit der Fujifilm Instax mini 90

Das alles macht doch Fotografie aus und all das ist mir tatsächlich in den letzten Jahren irgendwie verloren gegangen und im Nachgang habe ich das Bild bearbeitet. Aber bei der Instax habe ich nur die eine Chance. Okay, stimmt nicht ganz. Ich kann ja auch mehrere Bilder hintereinander machen. Aber sicherlich ist auch der Preis hier ein Faktor, wo man sich mehrmals überlegt, ob es das Bild gerade wert ist bzw. es für mich, nachdem ich abgedrückt habe, immer noch den gleichen Wert hat. Ein Ausdruck bewegt sich nämlich aktuell um die 80 Cent.

Insgesamt ist es aber einfach auch das Erlebnis für mich selbst, denn ich nehme den Moment länger wahr, die Geschichte und Gefühle dazu bleiben mir länger im Kopf und auch der Genuss ist ein ganz anderer.

Wenn ich rückblickend diesen Urlaub betrachte und mir die Instax Fotos anschaue habe ich bei keinem Bild das Gefühl, dass es die Auslösung nicht wert gewesen wäre. Ganz im Gegenteil. Es sind die besten Bilder bzw. Motive, die ich geschossen habe.

Natürlich hat so eine Instax auch seine Nachteile. Ohne Frage. Ihr habt keine Möglichkeit das Bild zu reproduzieren (außer scannen oder abfotografieren), es zu bearbeiten oder es mit euren Freunden in sozialen Netzwerken zu teilen. Auch ist die Qualität des Bildes nicht wirklich hochauflösend. Aber das macht es eben aus. Das Motiv ist zu erkennen, das Instax Bild hat seinen ganz eigenen Film Look und es ist eben ein einmaliger Moment. Etwas besonderes.

Sardinien mit der Fujifilm Instax mini 90

Für mich war das Experiment Fuji Instax ein Erfolg. Gerade in Bezug auf meine Art und Weise zu fotografieren hat es sich deutlich ausgewirkt und darüber bin ich dankbar. Zudem muss ein Bild nicht immer technisch 100% perfekt sein, was schärfe, Farbwiedergabe, etc. angeht, sondern es ist einfach der Moment, der einzigartig, besonders und beständig bleibt.

Ich sehe die Fujifilm Instax also weniger als eine Knipse für spontane Fotos, sondern eher der Weg zum bewussten fotografieren. Für Schnappschüsse eignet sich das Smartphone dann doch besser, weil ich meine Instax ja auch nicht immer dabei habe.

Ich werde auf jeden Fall weiter damit fotografieren, wenngleich sie meine professionelle Fuji X-T2, gerade vor meinem beruflichen Hintergrund, niemals ersetzen wird oder kann.

Disclaimer: Die Kamera wurde mir von Fujifilm für diesen Test zur Verfügung gestellt.

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