Shotover Canyon Swing & Canyon Fox – Eine Mutprobe der besonderen Art

Stellt euch vor ihr steht an einer Klippe, schaut 109 Meter in einen Canyon hinab und wisst, dass ihr gleich springen werdet. Und zwar 60m in die Tiefe, um anschließend 200m durch den Canyon zu schwingen. Vor diesem Punkt stand ich vor rund zwei Monaten in Neuseeland. Die Rede ist vom Shotover Canyon Swing in Queenstown <LINK>.

Canyon Swing

Sicherlich wird der ein oder andere von euch nun hurra schreien und der ein oder andere die Hände über dem Kopf zusammenschlagen. Aber ja, ich habe es getan und irgendwie war es auch gut, auch wenn ich es kein zweites Mal tun würde. Sicherlich merkt man mir auf dem Video auch deutlich die Angst an, denn es ist wirklich verdammt hoch. Dazu muss ich noch sagen, dass ich nicht mal gerne vom 3-Meter-Brett im Schwimmbad springe und mir das eigentlich auch schon zu hoch ist. Diesen Schritt über die Stufe zu wagen war also die pure Konfrontation mit einer Angst.

Aber manchmal muss man auch etwas riskieren und im Endeffekt war es ein einmaliges Erlebnis, an das ich mich noch im Alter erinnern werde. Am wenigstens Angst hatte ich allerdings vor der Sicherheit. Und in diesem Punkt wurde ich auch bestätigt, denn die Durchführung war wirklich extrem professionell. Das Anlegen der Sicherheitsausrüstung sowie der gesamte Vorgang wurden von zwei Personen begleitet und es wurde alles mehrfach überprüft, sodass man ein absolut sicheres Gefühl hatte.

Der Sprung selbst kann in verschiedenen Varianten absolviert werden. Eine Möglichkeit ist der Sprung nach vorne oder rückwärts, ein weiterer das Rutschen von einer Metallrutsche, ein anderer das Hängen über dem Abgrund und das Abtrennen eines Seils oder aber auch das Springen mit Gegenständen wie einem Stuhl oder Bobby Car war möglich. Insgesamt gibt es unzählige kreative Möglichkeiten, sich in die Tiefe zu stürzen.

Hat man den Absprung geschafft, ist das Ereignis nach wenigen Momenten und Schreien aber auch schon vorbei. Jeder Sprung wird zusätzlich gefilmt und am Ende kann ein fertig geschnittener Clip, wie wir ihn hier hochgeladen haben, im Shop erworben werden.

Das einzige, was mir bei dem ganzen Event nicht so gut gefallen hatte, war in Teilen das Personal. Dies wirkte teils überheblich und arrogant, sowie aufgesetzt freundlich. Weiterhin beschränkte sich der Wortschatz vielfach auf „cool“, „awesome“, „nice“, „thumbs up“, „great“, etc., was auf mich sehr nervig und oberflächlich wirkte. Klar, kann man nicht auf jeden differenziert eingehen, doch insgesamt habe ich etwas mehr Herzlichkeit erwartet.

Insgesamt war es dennoch ein einzigartiges Erlebnis, was meine Angst vor dem Ein-Meter-Turm aber nicht vermindert hat. Dennoch bin ich persönlich um eine Erfahrung reicher und habe meine eigene Grenze überschritten. Ich denke viele von euch würden diesen Sprung auch lieben.

Canyon Fox

Wer es allerdings etwas softer mag, findet mit dem Canyon Fox aber ein ebenfalls Adrenalin geladenes Abenteuer. Hierbei handelt es um zwei Zip-Lines, welches 182 Meter über dem Grund des Canyons angebracht sind. Doch dies ist nicht genug, denn die erste Zip Line ist mit einem Sprung im freien Fall verbunden. Bevor ihr also in die Zip Line entlang saust, überwindet ihr zuerst fünf Meter im freien Fall. Natürlich habe ich mir diesen Adrenalin Kick nicht entgehen lassen und den Canyon Fox zum Aufwärmen vor dem großen Sprung genutzt.

Für den Sprung in die Tiefe gibt es auch, wie beim Canyon Swing, verschiedene Absprungvarianten. Möglich sind hier z.B. ein Lauf über die Rampe, ein Fallenlassen über dem Abgrund (vorwärts/rückwärts) oder ein kurzes Gleiten entlang einer Schiene. Aber egal wie ihr es macht, ein freier Fall steht euch bevor. Die zweite Zip Line ist deutlich unspektakulärer und befördert euch nur mit Highspeed auf die andere Seite. Die Gesamtlänge beider Strecken beträgt 445m.

Die Anmerkungen, die ich beim Canyon Swing gemacht habe, kann ich auch so auf den Canyon Fox übertragen. Die Sicherheitsstandards sind extrem hoch und ich fühlte mich zu jedem Zeitpunkt sicher. Die Einstellung des Personals war aber ebenso oberflächlich.

Fazit

Zusammenfassend kann ich sagen, dass es für mich ein aufregendes Erlebnis war. Für Adrenalin Junkies ist der Canyon Fox und der Canyon Swing genau das richtig. Wer einmal etwas über sich hinausgehen will, für den sind dies sicherlich auch spannende Mutproben. Würde ich es noch einmal machen? Nein. Bereue ich es? Nein. Nur der Preis ist sicherlich nicht ganz günstig. Im Kombiangebot kosten Fox und Swing ca. 230 Euro, einzeln der Swing etwa 150 Euro und der Fox etwa 110 Euro. Wer das Video und Fotomaterial haben möchte zahlt zusätzlich noch einmal zwischen etwa 15-50 Euro, je nach Umfang des Paketes.

Wie kommt ihr nach Neuseeland?

Wir sind mit Qatar Airways geflogen, welche seit dem 4. Februar 2017 täglich ab Doha nach Auckland fliegen. Mit 17:30 Stunden und 14.535 Kilometern ist dies zudem der aktuell längste Nonstop-Linienflug der Welt. Nach Doha sind wir von Berlin Tegel geflogen. In Deutschland bietet Qatar Airways zurzeit 35 wöchentliche Verbindungen nach Doha ab Frankfurt, München und Berlin an. In Österreich fliegt die Airline täglich ab Wien.

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