Das Emirat Abu Dhabi ist mit ca. 67.340 km2 nicht nur das flächenmäßig größte Emirat, hier leben mit knapp 1,5 Millionen Einwohnern auch die meisten Menschen. Abu Dhabi grenzt im Süden an Saudi Arabien, im Westen an Qatar, im Osten an das Sultanat Oman und im Nordosten an Dubai und Sharjah. Trockene Wüstenebenen bestimmen einen Großteil des Emirates, welche uns besonders auf der Fahrt nach Al Ain und dort insbesondere beim Blick vom 1.340 m hohen Jebel Hafeet, einem Ausläufer des Hajar Gebirges, beeindrucken sollte. Hier in den Wüstenebenen lagern ca. 10 % der Welterdölreserven, die 1958 entdeckt und 1962 erstmals exportiert wurden. Diese Erdölvorkommen und auch gewaltige Erdgasvorräte – nach Russland, Iran und Qatar mit geschätzten 212 Millionen Kubikfuß die viertgrößten der Welt – haben das Emirat Abu Dhabi zu einem der weltweit reichsten Länder gemacht.
Das Geld aus dem Verkauf von Erdöl bzw. Erdgas wird zu einem großen Teil in den Ausbau der Infrastruktur und der Entwicklung des Tourismus gesteckt. So wird an allen Enden und Ecken gebaut, ob nun neue Wohn- und Geschäftshäuser, Straßen, Hotels, Jachthäfen, künstliche Inseln – als Besucher wähnt man sich oft inmitten einer großen Baustelle – hieran hat sich auch seit unserem letzten Besuch im Jahr 2006 nichts geändert und es wird sich aller Voraussicht nach auch in den kommenden Jahren nicht ändern. Ziel ist es den Tourismus so stark zu entwickeln, dass dieser nach dem Versiegen der Rohstoffe zur Haupteinnahmequelle wird und das Land ernährt. Wir drücken die Daumen das dieses ehrgeizige Ziel erreicht wird, bleiben bei allem Respekt aber etwas skeptisch.
Temperaturen jenseits von 35°Grad im Schatten und knapp 10° Grad mehr in der Sonne, für mehr als die Hälfte des Jahres, sind sicher nicht jedermanns Geschmack und schränken die Aktivitäten doch in gewisser Weise ein. Selbst Einheimische nutzen die Zeit während der heißen Monate für einen Urlaub in kühleren Regionen außerhalb des Landes. Dennoch bleibt das Emirat Abu Dhabi ein wunder-schönes Reiseziel. Wer, egal zu welcher Jahreszeit, in der Sonne faulenzen und im warmem Wasser des persischen Golfs baden will ist hier genau richtig. Auch wir haben bei Temperaturen, meist über 40° Grad, viel unternommen und es war nicht so sehr die Temperatur die uns zu schaffen gemacht hat, sondern vielmehr der permanente Wechsel von wohliger Wärme draußen und klimatisierten Einrichtungen, ob nun beim Gang in ein Taxi bzw. einen Bus, in das Hotel bzw. ein Restaurant, in eine Mall oder einen Souk. Schnell ist hier trotz der vermeintlich hohen Temperaturen und der anfänglichen Freude über eine leichte Abkühlung die Gefahr einer Erkältung gegeben. Erst mit dem Sonnenuntergang gegen 18:30 Uhr steigt die tagsüber sehr niedrige Luftfeuchtigkeit stark an und lässt einem sprichwörtlich das Wasser heruntertropfen, und sei es nur beim Sitzen im Sessel vor dem Hotel.