Paco’s Quad-Tour auf Fuerteventura

Bereits im vergangenen Jahr hatten wir bei unserem Aufenthalt auf der Insel eine Buggy-Tour, respektive Quad-Tour, gebucht und darüber berichtet. Allerdings erfüllte dieser Ausflug, aufgrund einiger Qualitätsmängel und einem leichtem Kaffeefahrt Beigeschmack, unsere Erwartungen nicht ganz.

Nur gut, dass unsere Freund Antonio von Fuerteventura-Individual-Tours einen heißen Tipp für uns hatte. Paco, ein echter Majorero (So nennt man einen Einheimischen, der schon über mehrere Generationen auf der Insel lebt) von Fuerteventura Autos Rent S.L.. Er sollte uns eine bessere Tour zeigen. Eine, die mehr Spaß, mehr Sehenswürdigkeiten, eine bessere Strecke und vernünftige Fahrzeuge bietet. Und vorweg: Antonio hatte uns mal wieder nicht zu viel versprochen.

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Am Samstag gegen 10:00 Uhr holten Paco und Antonio uns mit deutscher Pünktlichkeit ab. Angekommen in seinem Büro bzw. der Garage in Tarralejo präsentierte man uns gut motorisierte Offroadquads, die sich alleine von der Größe her von denen, die hier und da am Straßenrand zu sehen sind, absetzten. Kleine Gepäckstücke lassen sich auf einen Gepäckträger am Heck der Quads befestigen. Der Zustand der Fahrzeuge ist durchgehend als gut zu bezeichnen und entspricht den hohen Anforderungen gerade im Bezug auf die Sicherheit einer solchen Tour.

Nachdem sich jeder Fahrer einen passenden Helm ausgesucht hat, wies Paco die einzelnen Teilnehmer jeweils kurz in die Bedienung der Quads ein. Eine kleine Proberunde auf dem Firmengelände machte uns mit der Steuerung des Boliden vertraut. Nach ein paar letzten Anweisungen zur Tour formierte sich der kleine Konvoi und die „Rallye“ durch Fuerteventuras bezaubernde Landschaft begann.

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Von Tarajalejo aus ging es über staubige Schotterpisten in Richtung Norden.  Paco an der Spitze gab stets das Tempo auf der hügeligen Fahrt vor und mit jedem zurückgelegtem Kilometer bekam  man ein besseres Gefühl für die Maschinen. Ein beherzter Zug am Gashebel lies die Reifen durchdrehen und dem Hintermann wurde bewusst, was es mit der Empfehlung alte Kleidung zu tragen auf sich hat. Die Staubwolken zwingen einen förmlich dazu einige Meter Abstand zu halten.

Allgemein lässt sich sagen, dass sich die Boliden sehr gutmütig verhalten. Kleinere Drifts in einer der schotterigren Kurven lassen sich gut kontrollieren und Paco hatte auch hier stets ein Auge für das richtige Maß.  Steinige Anstiege wurden mit einem grandiosen Ausblick über die Insel belohnt. Ein kleines Hupzeichen signalisiert einen Stopp und die Truppe konnte den Ausblick  mit einer Kamera festhalten. Paco bot auch hier gerne seine Hilfe an wenn er als Fotograf ein Erinnerungsfoto auf den Quads inklusive Meerblick festhalten sollte.

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Einige Anstiege und Abfahrten später kamen wir am ersten Etappenziel in Pajara an. Das idyllische Dorf wurde für eine kurze Verschnaufpause genutzt ehe es Richtung Süd-Westen an die Küste ging. Die Länge und den Takt der Pausen gab die Truppe selbst vor, was die Fahrt sehr angenehm machte und kein Zeitdruck aufkommen ließ. An der Westküste ging die Fahrt weiter über den schwarzen Strand Playa Negra hin zu den steinigen Stränden des Playa de Ugan. Die berstentenden Wellen die unter großem Lärm auf die Scharfkantigen Felsen schlugen, ließen keine Zweifel warum an der Westküste absolutes Badeverbot gilt. Ein fabelhafter Ausblick ohne jede Hotelanlage ist dadurch jedoch garantiert.

Den einen oder anderen Schnappschuss später ging die Rallye weiter die Küste entlang. Der Untergrund wechselte dabei von sandig über steinig zu Schotterpisten welche allesamt keine ernsthaften Probleme für die Quads darstellten. Zwischen den einzelnen Streckenabschnitten führte der Weg hin und wieder auf die öffentlichen Straßen Fuerteventuras, was sich als sehr entspannend rausstellte wenn man grad auf einer Steinpiste kräftig durchgeschüttelt wurde. Zumal in der prallen Mittagssonne die Quads auf den ebenen Teerstraßen bei Höchstgeschwindigkeiten von ca. 50 km/h  für frischen Wind sorgten.

Das nächste Etappenziel war La Pared. Der ca. 1 km lange Sandstrand des kleinen Dorfes wird hauptsächlich von Surfern angefahren und ist sonst relativ leer da hier auch striktes Badeverbot gilt, zum entspannen aber ideal ist. Nach einem Stopp ging die Fahrt von hier in Richtung Süden weiter. An der steinigen Südküste ging es am Punta de Guerepe vorbei zum Fischerdorf  La Lajita. Touristen verirren sich hierhin nur selten, was man dem idyllischen Dorfleben auch ansieht. Schirme und Liegen sucht man hier am Strand vergebens. Von hier aus ging es zur letzten Etappe zurück nach Taralejo wo wir noch gemeinsam mit Antonio in kleinen, aber feinen Fischrestaurant Namens Baracca essen gingen. Hier ließen wir den Tag bei einem Glas Wein und einer köstlichen Fischplatte ausklingen, der Meerblick und die tief stehende Sonne taten ihr übriges.

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Die Streckenauswahl fanden wir, da sie extra auf Quads zugeschnitten war, noch ein gutes Stück besser als die, welche wir im letzten Jahr mit Buggy und Quad fahren durften.

Auch wirklich gut fanden wir, dass es sich hierbei nicht um eine organisierte Kaffeefahrt handelte. Da der Chef nicht mit den Reiserveranstaltern kooperiert, ist er nicht darauf angewiesen die hohen Provisionen der Veranstalter durch „Deals“ mit Aloe-Farmen, Restaurants etc. wieder reinzuholen.

Buchen kann man die Tour direkt bei Paco oder alternativ über Antonio.

Als Tourist auf Fuerteventura kann man unserer Erfahrung nach mit einem guten Gewissen direkt auf die Dienstleistungen von Einheimischen, also den Majorreros, zurückgreifen und nicht nur auf das Angebot der Reiseveranstalter. Oft „fährt“ man hiermit besser und bekommt einen authentischen Einblick und keinen teils künstlichen oder oft sogar falschen.

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Fazit

Insgesamt können wir jedem, ein wenig Grundfitness vorausgesetzt, empfehlen diese wundervolle Tour mit Paco zu fahren.

Bei Paco habt ihr nicht nur Spaß mit dem Quad, sondern könnt euch zugleich an den wunderschönen Landschaften der Inselmitte erfreuen, welche mit einem Auto oder den Reiseveranstaltern sonst für euch definitiv verborgen bleiben, da diese nicht die Lizenzen für einige Teilabschnitte besitzen.

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1 Comments

  1. says: Clara Grün

    Vielen Dank für diesen Reisebericht. Wirklich tolle Einblicke in ein richtiges Quad Abenteuer. Ich wurde ganz neidisch, weil ich schon immer davon träume, mir ein Roller Quad zu kaufen und damit die verstecktesten Landschaften zu erkunden. Danke für diese wertvollen Einblicke. Vielleicht kaufe ich mir doch noch ein Quad.

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