Rediscover Mercure. Unter diesem Aspekt präsentierte sich in dieser Woche das Mercure City Hotel in Hannover, welches als erstes Haus der Kette im Jahr 2014 die neue strategische Ausrichtung (re)präsentiert, die erst im vergangenen Jahr angekündigt wurde. Ein neues Zimmerdesign sowie Lobbykonzept, der digitale Check-In und Check-Out sowie eine weltweite Qualitätsgarantie gehören zu den Eckpfeilern des neuen Konzeptes.
Bereits beim Betreten der neuen Lobby spürt man die gelungene Umsetzung. Es ist hell, offen und barrierefrei. Sprich der Übergang zu den einzelnen Bereichen Rezeption, Lobby, Bar, Arbeitsbereich, Frühstücksraum sind fließend und nicht durch Türen verschlossen.
Der Tresen, der beim Empfang sonst die Gäste und Mitarbeiter durch eine massive Mauer trennt ist nun offen gestaltet und ermöglicht einen viel angenehmeren und persönlicheren Kontakt. Gerade in großen Hotels geht dieses Flair sehr schnell verloren und man ist einfach nur Gast XY.
Ein weiterhin zentrales Element an der Rezeption ist die Brand Wall, welche immer einen lokalen Aspekt des Hotels widerspiegelt. In Hannover ist hinter dem Markenlogo eine Bücherwand, die auf das Marienzimmer referenziert (mehr dazu im weiteren Verlauf). In Berlin befindet sich hier bspw. ein echtes Stück der Berliner Mauer oder in Hamburg etwa Schiffsplanken.
Nach einem schnellen Check-In erfolgte dann der Gang in eines der 145 frisch renoviertem Zimmer. Das Mercure City Hotel Hannover bietet neben dem Standard Zimmer noch Privilege Zimmer an, welche etwas größer sind und ein paar mehr Leistungen beinhalten. Hierzu gehören bspw. eine kostenfreie Minibar, Espressomaschine oder eine Bluetooth Docking Station. Und nicht zu vergessen das Komfortbett mit „Memory“-Kissen, welches sich perfekt an die Kopfform anpasst. Ich muss sagen, ich habe hier sehr gut übernachtet.
Insgesamt sind die Zimmer sehr schön gestaltet und greifen hier wie die Brand Wall das lokale Thema auf. So befinden sich hinter den Betten Fotografien von Marc Theis, die Sehenswürdigkeiten vom Holzmarkt, den Herrenhäuser Gärten oder dem Leineschloss zeigen. Ein großes Plus, neben dem Bett, war die Dusche am Morgen. Eingelassen in der Decke befindet sich eine große Regendusche, die das Aufwachen am Morgen wesentlich erleichtert. Eine Besonderheit einiger Privilege Zimmer, wie auch in meinem, ist der durch eine Tür abgetrennte Flurbereich mit Zugang zum Bad.
Kernbestandteil des neuen Servicekonzeptes ist auch die in allen Mercure Hotels eingerichtete 2424 Hotline, auf der man rund um die Uhr jemanden aus dem Hotel erreicht. Sofern der Hoteldirektor im Haus ist erreicht man diesen unter der Nummer direkt. Bei der Hotline wird ebenfalls das Single Point of Contact Prinzip verfolgt. Man schildert der Person am Telefon sein Problem und diese kümmert sich dann darum, egal ob sie das Problem selbst lösen kann oder nicht. Man wird also nicht wie in andern Hotels 5x weiterverbunden.
Nach der Zimmerbesichtigung ging es dann zunächst für einen kurzen Cocktail an die Bar. Auch hier wurde alles offen gestaltet und der Tresen befindet sich in der Mitte des Raumes. Man kann sich also komplett um den Tresen setzten und kommt so auch schnell mit anderen Gästen ins Gespräch. Weiterhin kann man natürlich auch auf der großzügigen Terrasse im Außenbereich Platz nehmen.
Wen es noch weiter nach Draußen zieht der ist in nur wenigen Schritten am Naherholungsgebiet Maschpark sowie am Maschsee, welcher sich zudem als gute Joggingstrecke eignet.
Danach ging es für uns in den Salle Nollet bzw. das Marienzimmer. Ein Highlight des Hotels, welches auch unter Denkmalschutz steht. Hier schließt sich auch der Kreis zur Brand Wall. Denn zunächst war dieses Zimmer als Bibliothek für die bekannte Marienburg geplant wurde dann aber an den Opernsänger Georg Nollet verschenkt und in dieses Gebäude integriert. Ein prächtiger Kronleuchter, eine Eichenholzdecke, der Kachelofen und die Malereien geben dem Raum ein ganz besonderes Flair. Das schöne. Man kann en Raum für Veranstaltungen jeglicher Art mieten.
Im Rahmen des nun folgenden Dinners wurde ganz besonders auf die Grands Vins Mercure Karte eingegangen, auf die man sehr stolz ist. Vornehmlich sind hier Weine deutscher Winzer zu finden, die jährlich durch eine aufwendige Verkostung bestimmt werden. Die Weine haben ein hohes „Preis-Genuss-Verhältnis“ und zeigen, wie gut der Deutsche Weinbau ist. Insgesamt haben wir an diesem Abend acht Weine probiert, jeweils zwei verschiedene Weine zu jedem Gang, und alle waren ausgezeichnet. Auch die Eigenkreation „Edition M“ kann sich sehen lasse. Diese entsteht jedes Jahr mit einem Winzer und den Mercure Mundschenken. Ein sehr schönes Konzept, was in dieser Form einzigartig ist. Während des ganzen Jahres werden zudem Weinverkostungen verschiedener Winzer im Salle Nollet angeboten.
Nach einem langen Abend und einer erholsam Nacht galt es für mich jetzt noch das Frühstück zu testen. Ich frühstücke gerne lange und ausgiebig, was im Ausland oft zu kurz kommt, da in Länder wie Italien oder Frankreich das Frühstück nicht so wie bei uns gelebt wird. Dementsprechend sieht das Frühstücksangebot auch in den Mercure Hotels in diesen Ländern anders aus.
Aber hier in Hannover ist die Welt noch in Ordnung und neben frischem Organsaft, den man sich selbst aus einer Orangenpresse holen kann gab es Waffelautomaten mit Teig, an dem man sich frische Waffeln zubereiten konnte. Ein Paradies. Weiterhin gibt es ein reichhaltiges Buffet mit teils regionalen Produkten, sowie fast obligatorisches Rührei mit Bacon. Für mich ein mehr als gelungenes Frühstück, das genau meinem Geschmack entspricht.
Fazit
Mir hat der Aufenthalt im Mecure City Hotel Hannover sehr gut gefallen. Das neue Konzept ist aufgegangen und es setzt im Mittelklasse Segment gefühlt einen neuen Standard. Ich war nach meinem Aufenthalt positiv überrascht und kann das Hotel bedenkenlos weiterempfehlen.
Ich hoffe, dass das Konzept in den restlichen Mercure Hotels ähnlich gut umgesetzt wird und werde es bei Gelegenheit auch mal überprüfen.
Bilder (c) worldtravlr.net