Tag 5. Es heißt Abschied nehmen. 1.950 Kilometer hatten wir bereits in den vergangenen Tagen zurückgelegt und viele schöne Momente erlebt. Angefangen in der Schweiz, Italien, Frankreich, Monaco und schließlich Spanien. Überall war es definitiv viel wärmer und auch schöner als hier.
Was wir euch schuldig sind, sind nun noch die Eindrücke aus Barcelona. Wie bereits im letzten Beitrag gesagt, wollten wir uns früh auf den Weg machen und so waren wir auch gegen 7 am Auto. Zu früh, zumindest für die Sonne, denn die ließ sich erst eine Dreiviertelstunde später blicken und das auch leider nur hinter grauen Wolken. Denn mit dem Auto in den Sonnenaufgang bzw. Untergang zu fahren finde ich eine feine Sache, aber so war es leider nicht ganz so schön.
Aber das sollte uns die Laune nicht verderben, waren es doch immerhin schon angenehme 22 Grad. Und so schalteten wir das TomTom Navi ein und ließen die Sehenswürdigkeiten Suche qualmen. Allerdings ganz ohne Internet ging es dann doch nicht, da das TomTom leider keine weiterführenden Informationen zu den Sehenswürdigkeiten bietet, man also nicht weiß, wo man da gerade hinfährt. Von daher bietet es sich an vorab die Sehenswürdigkeiten herauszusuchen und den gewünschten Namen dann einfach ins TomTom einzugeben. Die Trefferquote war 100%. Verfehlen kann man zumindest die wichtigsten Bauwerke auch nicht, da diese als reelle 3D Nachbildung auf der Karte angezeigt werden.
Als erstes ging es zum Torre Agbar. Eigentlich nur ein Bürogebäude, doch bei Nacht wunderschön angeleuchtet. Da es noch dunkel war machten wir uns als erstes dorthin auf den Weg, aber während wir so fuhren wurde es langsam heller und die Beleuchtung war bereits aus. Deswegen hier nur ein Archivbild aus Wikipedia.
Weiter ging es dann zur Basilika Sagrada Familia, die allerdings gerade geschlossen war und sich und sich in der Restauration befindet. Ebenso klappte es nicht so ganz mit der Aussicht. Der Hausberg Barcelonas Montjuïc sollte hier unser Ziel sein, da er den perfekten Blick auf die Stadt freigibt. Doch leider waren an dem heutigen Tag, warum weiß ich nicht, alle Zufahrtsstraßen gesperrt.
Also stellten wir unser Auto ab und versuchten unser Glück zu Fuß. Aber keine Chance des Durchkommens, denn der Zaun war stärker als wir. Und der erst später erkannte Ameisenpfad unter uns, die waren echt riesig, bemerkten wir auch erst später. Ab dann begann nicht das berühmte Kribbeln im Bauch, sondern eher das Kribbeln und Jucken am ganzen Körper. Einbildung oder nicht, aber so richtig wollten wir mit Barcelona an diesem Tag nicht warm werden, auch wenn das Thermometer mittlerweile 26 Grad anzeigte und jenes von der Heimat 6 Grad.
Was uns allerdings nicht im Stich ließ war der günstige 9 Cent Europatarif von Blau.de. Auch in Spanien konnte wir dem Hobby der Spanier, dem Telefonieren, nachfrönen und haben die Daheim gebliebenen vom warmen Spanien und den Erlebnissen des gestrigen Tages berichtet. Rund 50 Minuten Gesprächszeit sind zusammen gekommen. So viel, wie noch nie in einem Urlaub. Denn bei der Telekom musste ich sonst immer 29 Cent die Minute löhnen, was mir definitiv zu viel war. Aber so macht das Erzählen gleich viel mehr Freude und man kann unbeschwert und ohne Zeitdruck plaudern.
Nun stand der unschönste Teil dieser Reise auf dem Plan. 1.310 Kilometer zurück nach Rüsselsheim, um unseren Opel Ampera wieder abzugeben und dann noch weitere 450 Kilometer nach Hause. ETA: 1:40 am nächsten Tag. Fahrzeit 17 Stunden. Alles weitere zum Auto, ob es sich für einen Roadtrip eignet und ob es bequem war, erfahrt ihr in einem weiteren Beitrag. Dazu werde ich euch noch ein paar Fakten zum Roadtrip zusammenschreiben und auf was man bei der Planung alles achten muss bzw. sollte.
Ebenfalls haben wir die Tour mit Videoaufnahmen begleitet und die ganze Fahrtstrecke als Timelapse aufgenommen. Doch der Schnitt wird noch ein paar Tage in Anspruch nehmen.
Text: Camillo Pfeil
Bilder: Long Nguyen, Camillo Pfeil, Ralf Roletschek Fotowiki (Torre Agbar)
Kamera: Canon EOS 1D-X x 24-70 4.0 L