Im Rahmen unserer dreitägigen Reise mit der Tallink Silja Line besuchten wir in Stockholm auch das Spritmuseum. Dieses zeigt die Geschichte des Schwedischen Alkoholkonsums, der nicht immer ganz einfach war. Abstinenzbewegungen, Verstaatlichung und hohe Steuern prägen das politische Bild, das sich heute immer noch zeigt. Denn die Abgaben auf Alkohol sind nach wie vor sehr hoch. Und was für mich neu war. Noch bis vor wenigen Jahren war die Kult- und Traditionsmarke mit der unverwechselbaren schwedischen Apothekerflasche, Absolut Vodka, noch im Besitz der schwedischen Regierung.
Das Museum ist in verschiedene Ausstellungen aufgeteilt. In der Ausstellung „Sweden: Spirits of a nation“ erfährt man auf einem Rundgang durch die vier Jahreszeiten die kulturelle Bedeutung des Alkohols. Ebenso zeigt es verschiedene Erfahrungen, die man, egal ob man selbst trinkt oder nicht, gemacht hat. Ziel der Ausstellung ist es aber auch über Alkohol als solches nachzudenken und zu reflektieren. So ist Alkohol in unserer heutigen Gesellschaft ein wichtiger und sozialer und geselliger Bestandteil. Aber auch die Gefahren des Alkohols werden am Beispiel eines sehr gut gemachten Videos gezeigt. Diese Ausstellung gehört zu den permanenten Ausstellungen des Museums.
Dazu gibt es zwei variable Ausstellungen zum Thema Absolut Vodka. Das Beeindruckteste hier sicherlich die Absolut Art Collection. In der Ausstellung „Face It!“ werden aktuell 69 der 850 Kunstwerke ausgestellt. Diese stammen aus den 1980er und 1990er Jahren. Mit dabei auch das weltbekannte Design von Andy Warhol, aber auch arbeiten von Keith Haring, Damien Hirst, Ed Ruscha oder Annie Leibovitz. Eine einzigartige Kollektion, die es so noch nie in der Öffentlichkeit zu sehen gab. Wer die Kunstwerke noch live sehen will muss allerdings noch dieses Jahr nach Stockholm, denn die Ausstellung schließt am 1. September 2013.
Die dritte Ausstellung „Absolut Sin“ zeigt die Geschichte der Marke Absolut Vodka und wie ein Land, mit solch einer strikten Alkoholpolitik, einen Vodka zur Weltmarke machte Es zeigt auch die Entwicklung des einzigartigen Flaschendesigns sowie die Entwicklung der Marke, dessen Image und Lifestyle. Es ist die Geschichte einer Flasche, die jeder heute unverkennbar identifizieren kann. Kein Flaschendesign wurde jemals so berühmt und kein Alkoholhersteller hat eine solche Kunstsammlung hervorgebracht. Auch diese Ausstellung endet bereits im September 2013.
Für mich insgesamt einer sehr gelungene und anspreche Ausstellung. In solche Museen gehe ich gerne. Natürlich will ich euch nicht den Probierraum vorenthalten. Neben Vodka kann man hier verschiedene alkoholische Getränke probieren oder auch Verkostungen mitmachen. Zudem gibt es eine Galerie mit allen Geschmacksrichtungen zum Riechen.
Angeschlossen an das Museum ist auch noch ein Restaurant, in dem man bestens speisen kann. Neben den Plätzen im Innenraum gibt es auch einen sehr gemütlichen Außenbereich direkt am Wasser bei Wasahamnen. Bei bestem Wetter der ideale Ort für eine Pause mit sehr schönem Ausblick.