Auch der dritte Tag auf Zypern wurde mit dem Auto bestritten. Auf’s Auto verzichten kann man in Zypern kaum, will man etwas vom Land sehen. Das Ziel heute war die Hafenstadt Limassol im Süden der Insel. Auf dem Weg dorthin sind wir noch einem Tipp unseres Dumont Reiseführers gefolgt. Ein Salzsee zwischen Paphos und Limassol in dem man Flamingos in freier Natur sehen kann. An sich nicht schlecht, doch ein paar Hinweise zu den Begebenheiten wären ganz nett gewesen.
Der Salzsee an sich ist sehr schön und auch die Flamingos haben wir gesehen. Doch nur aus sehr weiter Entfernung. Um den See herum befindet sich mehr oder weniger Sumpfland, dass man trockenen Fußes nicht überqueren kann. Auch mit dem Auto kommt man nur bedingt in die Nähe. Möchte man die Flamingos wirklich von Nahem sehen sollte man sich vorab ein paar Gummistiefel einpacken und dann versuchen das Gebiet zu durchwandern.
Nach der Resignation ging es dann auf die letzten Kilometer nach Limassol. Eine belebte und pulsierende Stadt, so im Reiseführer beschrieben. Doch als wir vor Ort waren war es eher ein wenig ausgestorben. Die Innenstadt fast leer, fast wie in einer verlassenen Geisterstadt. Doch die richtige Geisterstadt sollten wir erst am fünften Tag sehen.
Vermutlich liegt es auch einfach an der Nebensaison, dass so wenig los ist. Aber es war wirklich gar nichts los. Auch sonst hatte Limassol wenig zu bieten. Eigentlich wollten wir die Keo Brauerei und Wein Distellerie besuchen, doch an der Info sagte man uns, dass es keine Führungen gibt. Im Reiseführer stand ja, die sagen nein. Auf jeden Fall mussten wir vor den verschlossenen Werkstoren wieder umkehren.
Was gibt es sonst noch zu entdecken? Neben ein paar Museen und Kirchen bzw. Moscheen eigentlich nicht viel. Die sehen zwar schön aus, ohne Frage, aber so richtig reizt mich der Ort nicht. Schön ist lediglich die von Palmen umgebene breite Promenade entlang der Küste. Allerdings wird diese aktuell von Bauzäunen gesäumt, denn Limassol hat Großes vor.
Um die Attraktivität der Stadt zu erhöhen und den reichen Russen, die zu Hauf in Limassol ansässig sind, eine neue Oase zu bieten. So wird die Marina für mehrere hundert Millionen Euro (natürlich EU gefördert) neu gebaut. Entstehen soll ein Luxus Yachthafen, sowie exklusive Immobilien und Einkaufsmöglichkeiten. Link zur Projektseite
Zu guter Letzt noch ein Highlight aus dem Reiseführer. Ein altes Containerschiff was vor dem Steg verankert wurde und nun dort als Attraktion zu bestaunen ist. Persönliches Highlight war eigentlich der Kebab bei Minoan Kitchen. Mal eine andere Machart, sehr gut gewürzt und nicht so Glutamat verseucht wie in manch deutschem Dönerrestaurant.
Nach meiner Einschätzung kann man sich einen Besuch in Limassol allerdings sparen.