Mit dem TomTom GO 500 durch Europa – Ein etwas anderer Test

Im Rahmen unseres Roadtrips hatte ich das TomTom Go 500 bereits einige Male erwähnt. Heute möchte ich euch noch einmal meine Erfahrungen mit dem mobilen Navigationssystem schildern und wie es sich außerhalb von Deutschland verhalten hat.

Durchquert haben wir mit der Schweiz, Italien, Frankreich, Monaco, Spanien und natürlich Deutschland gleich sechs Länder Europas. Insgesamt umfasst das Kartenmaterial des TomTom GO 500 allerdings 45 Länder Europas, wobei Westeuropa umfassend abgedeckt ist und Osteuropa nur teilweise bzw. in machen Ländern nur die Hauptverkehrsstraßen. Eine komplette Liste gibt es in den TomTom Produktinformationen zum GO 500. Inkludiert im Kaufpreis von aktuell 179 Euro ist zudem ein lebenslanges Karten Abo, sodass man immer auf dem neusten Stand ist.

Bedienung

Was mir bei einem Navi vor allem wichtig ist sind eine einfache und intuitive Bedienung und eine zuverlässige Routenführung. Beides konnte das TomTom GO 500 zu meiner Zufriedenheit erfüllen. Für einen normalen Nutzer dürfte die Eingabemaske allerdings zunächst überraschend sein, ist sie doch ganz anders aufgebaut als die klassische Adresseingabe mit Land, Ort, Straße und Hausnummer. Mit dem neuen Navigationssystem orientiert man sich jetzt ganz einfach am Suchprimus Google. Ein Eingabefeld in das man eingibt, was man sucht. Eigentlich mehr als simpel, aber bisher hat es sich wohl noch niemand getraut in der Form umzusetzen.

TomTom GO 500 Suchmaske

Zieleingabe

In der Praxis funktioniert diese Eingabe erstaunlich gut. Ob man nun direkt das Ziel wie Duomo Mailand, Hotel XY, Tankstelle oder die Adresse am Stück einstippt, das TomTom GO 500 hat immer auf anhieb das gefunden, was ich gesucht habe. Und das ganze dazu noch stressfrei. Bei der Routenplanung berechnet das TomTom immer die zuvor definierte Route wie Schnell, Kurz, Fahrrad, Fußgänger, etc.. Nachdem die Route berechnet ist kann man dann über den Menüpunkt „Aktuelle Route“ zwischen den verschiedenen Routenarten wechseln bzw. Parameter wie Autobahnen oder Mautstraßen vermeiden aktivieren. Hier wäre der Menüpunkt eventuell noch schön, dass man vorab, also wenn man das Ziel ausgewählt hat, die Einstellung immer vornehmen könnte.

TomTom GO 500 Menü

Routenführung

Die Routenführung an sich ist sehr gut und präzise. In Großstädten wird man zusätzlich noch durch 3D-Gebäude unterstützt, um bspw. Häuserecken oder die nächste Abbiegung besser erkennen zu können. Ebenso sind wichtige Gebäude, Sehenswürdigkeiten etc. auch mit realistischen 3D-Gebäuden dargestellt. So gestaltet sich das Sightseeing durch die Stadt gleich viel einfacher. Was mir etwas gefehlt hat ist Spurhilfeassistent in der Stadt. Gerade in Großstädten wie bspw. in Barcelona ist es schon hilfreich einige hundert Meter vorab zu wissen, wo ich mich dann demnächst einordnen muss. Denn der Verkehr lässt es oft nicht zu noch spontan die Spur zu wechseln.

TomTom GO 500 Barcelona

Sightseeing mit dem TomTom GO 500

Das Sightseeing hatte ich ja bereits angesprochen. Hier hatten wir uns mit dem TomTom GO 500 sowohl zu Fuß, per Rad als auch mit dem Auto durch die Städte navigiert. Die Routenführung hat immer problemlos funktioniert. Im Fußgänger Modus empfiehlt es sich nur die Sprache auf stumm oder zumindest leise zu stellen, um nicht ganz so aufzufallen. Sehenswürdigkeiten sind im Gerät mit einem Kamerasymbol gekennzeichnet und nähert man sich dem Ziel ist dieses oft auch als reales 3D-Objekt in der Karte hinterlegt. Mein Tipp allerdings: Vorher recherchieren wo man hinmöchte. Tippt man in die TomTom-Suche „Sehenswürdigkeiten“ ein, dann listet einem das Gerät natürlich alle Sehenswürdigkeiten in der Umgebung auf. Allerdings sind keine weiteren Informationen dazu hinterlegt und oft erschließt sich aus dem Namen nicht unbedingt, wo es da gerade hingeht. Deswegen vorab die Namen bzw. Wunschziele raussuchen und dann einfach eingeben.

TomTom GO 500 Barcelona

TomTom GO 500 Barcelona

TomTom GO 500 Marseille

TomTom GO 500 Barcelona

TomTom GO 500 auf dem Fahrrad

Verkehrsinformationen Online aka HD-Traffic

Ein weiteres Highlight des TomTom GO 500 sind die Verkehrsinformationen, die zu den besten auf den Markt gehören dürften. In Deutschland ist das System dermaßen präzise, dass man auf wenige hundert Meter ein Stauende oder eine Baustelle angezeigt bekommt bzw. in den meisten Fällen gar nicht im Stau steht, da das Gerät es vorher weiß und den Stau intelligent umfährt. Möglich macht dies ein komplexes Netzwerk aus Daten, die unter anderem auch durch die Benutzer selbst generiert werden. Und je mehr solch ein System nutzen, umso besser und genauer werden die Verkehrsinformationen. Natürlich war ich nun gespannt, wie es sich im EU-Ausland verhält und ob auch hier die Verkehrsinformationen genauso gut und detailliert sind. Doch entgegen meiner Befürchtungen wurde ich auch hier nicht enttäuscht. Baustellen, Staus oder stockender Verkehr wurden korrekt angezeigt. Allerdings war die Informationsdichte auf den Nebenstraßen geringer. So war bspw. eine Situation, wo die Hauptstraße offensichtlich verstopft war. Die Umfahrung war dann zunächst auch frei, aber staute sich dann auch für zehn Minuten vor einer Schranke. Anders habe ich es aber auch in Lyon erlebt, wo ich kurz vor dem Stau rausgelotst wurde, am See entlang und dann kurz vor Stauende wieder auf die Bahn zurück. In Deutschland verhält es sich allerdings ähnlich. In Ballungsgebieten und auf Autobahnen oder Bundesstraßen ist die Informationsdichte hoch, auf kleinen Dörfern/Orten eher niedrig. Aber insgesamt hat das System tadellos funktioniert und wir haben auf der Strecke von Barcelona nach Hause, 1.700 Kilometer, in keinem einzigen Stau gestanden und sind nur mit wenigen Minuten Abweichung von der 17 Stunden vorher berechneten Zeit angekommen. Starke Leistung.

TomTom GO 500 HD-Traffic

TomTom GO 500 HD-Traffic

Geschichten des Roadtrips

Zum Schluss noch eine kleine Geschichte vom TomTom und der Tour bzw. auch ein Hinweis. Da ich bereits im vergangenen Jahr mit Citroen einen Teil der Strecke entlang der Côte d’Azur abgefahren bin, wusste ich wie schön der Blick entlang der Strecke ist und das es eine vertane Chinche gewesen wäre dies nicht noch einmal zu erleben, zumal ich die Strecke im vergangenen Jahr in genau entgegengesetzter Richtung abgefahren war. Doch wie mache ich es dem Navi nun klar, dass ich an der Küste fahren will? Klar. Mautstraßen vermeiden, Autobahnen vermeiden. Doch hier hat TomTom wohl eine „lohnt sich nicht“ Schwelle eingebaut. Denn trotz dieser Einstellungen beharrte er auf der Route mit der Autobahn. Nur als Info, die Strecke auf der Autobahn dauerte noch rund 45 Minuten, der Weg an der Küste rund vier Stunden. Der letzte Trick Fahrrad Route. Ich erinnerte mich daran, als wir im letzten Jahr dort entlang sind, dass dort eine Vielzahl an Radfahrern unterwegs war. Und im nu hatte er auch die Route umgerechnet und lotste uns an der nächsten Abfahrt hinunter. Allerdings sollte man jetzt nicht stumpf an der Navigation festhalten sondern auch mal der Küste und den Straßenschildern folgen. Tut man das nicht, so wie wir, landet man auch schnell mal in einer engen Gasse, die für das Auto zu schmal ist und wirklich nur für Radfahrer gedacht ist. Für die Bewohner war es allerdings sicherlich ganz lustig, wie wir mit unserem Opel Ampera da auf einmal standen und nicht mehr weiter kamen. Und nun zu meiner Empfehlung. Vorher in die Karte schauen und mit Zwischenzielen arbeiten die entlang der Strecke sind und das Navi ganz normal auf schnellste oder kürzeste Route stellen. Dann brennt nichts an und man kommt ohne Probleme ans Ziel mit bestem Ausblick.

TomTom GO 500 Monaco

TomTom GO 500 Côte d'Azur

Fazit

Von meiner Seite aus kann ich das TomTom GO 500 Navigationsgerät für eine Reise durch Europa bzw. Westeuropa empfehlen. Über 3.500 Kilometer hat es uns ohne Probleme durch die Schweiz, Italien, Frankreich, Monaco, Spanien und natürlich Deutschland gelotst, ohne dabei irgendwelche Aussetzer zu haben oder uns fehlzuleiten.

Die Eingabe der Ziele ist sehr intuitiv und in diesem Bereich fast revolutionär. Auch in neuen Städten findet man sich schnell zurecht und durch die umfangreiche Datenbank an POIs schnell sein gewünschtes Ziel.

Die Navigation ist sehr genau und die Verkehrsinformationen brillant. Danke an TomTom für dieses tolle Navi.

Text: Camillo Pfeil

Bilder: Long Nguyen, Camillo Pfeil

Kamera: Canon EOS 1D-X x 24-70 4.0 L, iPhone

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5 Comments

    1. says: Camillo

      Danke Anita. Ja, denn eben Schengen EU-Zone :). Aber bspw. ist auch ein Teil der Türkei im Navi hinterlegt und das ist ja auch nicht so richtig Europa. Aber ich merk schon. Ein Schweizer als Europäer zu bezeichnen läuft nicht 😀

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